Protokoll zur Beiratssitzung 02/2000 vom 17.-18.Mai
Termin: 17./18. Mai 2000
Tagungsort: LEUCOREA, Lutherstadt Wittenberg
Zeit: 17. Mai, Beginn 13:00 Uhr
18. Mai, Ende 12:30 Uhr
Teilnehmer:
Herr Prof. Dr. Galler (MLU Halle-Wittenberg/Vors. Bibliothekskommission) nur
18. Mai 2000
Herr Dr. Heeg (KM Sachsen-Anhalt)
Frau Heitmann (FH d. Polizei Aschersleben)
Herr Dr. Janson (FH Merseburg/Kanzler) nur 18. Mai 2000
Frau Dr. Klosterberg (Franckesche Stiftung) nur 18. Mai 2000
Herr Köhler (Theologische Hoschule Friedensau) nur 18. Mai 2000
Herr Prof. Dr. Krug (FH Merseburg/Vorsitzender)
Frau Langenhan (FH Magdeburg)
Herr Dr. Oehmig (UB Magdeburg)
Frau Peters (Hochschule Harz Wernigerode)
Frau Schenkluhn (Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design Halle)
Herr Schlenter (Hochschule Anhalt Köthen) nur 18. Mai 2000
Herr Dr. Schnelling (ULB, Halle) nur 18. Mai 2000
Frau Dr. Sommer (ULB, Halle) nur 17. Mai 2000
Frau Wendt (FH Merseburg, Protokoll)
Entschuldigt:
Frau Beier (FH Magdeburg/Stendal)
Frau Kettmann (Hochschule für Kirchenmusik Halle)
Herr Rosemann (UB/TIB Hannover)
TOP 1: Regularia und Protokollauswertung (Prof. Krug)
Der bisherige Vorsitzende, Dr. Oehmig, eröffnet die Beiratssitzung und übergibt die Amtsgeschäfte an den neuen Vorsitzenden.
Prof. Krug dankt und empfiehlt den Beirat folgenden Ablauf: Behandlung von TOP 4 und TOP 6 am 18.05.00, da an diesem Tag sechs weitere Beiratsmitglieder erwartet werden.
Das Protokoll der Beiratssitzung vom 07.02.00 wird ohne
Änderungen und Hinweise bestätigt.
TOP 2: Informationen aus dem Beirat Niedersachsen (entfällt)
TOP 3: Informationen aus dem Kultusministerium (Dr. Heeg)
(Anlage 1)
3.1 Danksagung von Dr. Heeg an Dr. Oehmig für die geleistete Arbeit als Beiratsvorsitzender in der letzten Amtsperiode.
3.2 Nachrichten
- Die Aussonderungsrichtlinie ist im Druck.
- Die Leihverkehrsliste zur Leihverkehrsordnung wurde in einigen Punkten erneuert (öffentliche Bibliotheken!) und wird demnächst veröffentlicht.
- Titel "Restaurierung/Konservierung" – dieser Titel wurde für die ULB in voller Höhe ausgereicht (160 TDM in 2000).
Die Diskussion um diesen Titel ergab, dass eine Erhebung über die notwendigen Konservierungsmaßnahmen (u. a. Einbandrestaurierung, Begasung, Entsäuerung, Mikroverfilmung) in den wissenschaftlichen und öffentlichen Bibliotheken gebraucht wird, um mittel- und langfristig den Bedarf in einem Landesprogramm zu begründen und festzuschreiben.
Beschluss des Beirates
Zur Sicherung des Titelansatzes "Restaurierung/Konservierung" beschließt der Beirat, dass ein Landesprogramm unter der Verantwortung der ULB bis Jahresende erarbeitet wird.
Abstimmungsergebnis: 6:0:1
- Haushalt 2001: Der Haushaltsentwurf wurde bestätigt (Büchergrundbestand, Fachinformation, Landesbeitrag DIN, Landesbeitrag GBV, Landesbeitrag Referendarausbildung, Bibliotheksautomation) mit einer Einschränkung: Titel "Restaurierung/Konservierung".
- Fortbildungsveranstaltungen: Für zwei Themen besteht echter Bedarf :
1. Thema: Kosten-Leistungs-Rechnung in Wissenschaftlichen Bibliotheken (Termin im September 2000)
2. Thema: Englisch für Bibliothekare
- Änderungen in der Verbundpolitik des Freistaates Sachsen: Interesse und Präsentation für PICA;
- Eröffnung des neuen Standortes der Fachhochschulbibliothek in Magdeburg/Herrenkrug;
- Etat-Modell für Hochschulbibliotheken in Thüringen angezeigt – Orientierung und Vergleich wird angestrebt;
- Baufragen:
· Grundsteinlegung der UBM in der Woche ab 22.05.00 (60,7 Mio DM-Projekt)
· Restaurierung der ULB-Gebäude abgeschlossen – feierliche Abnahme
· FH Anhalt/Bibliotheksbau Dessau: Planungsrunden abgeschlossen
· Burg Giebichenstein: Verlagerung der Bibliothek auf den "Campus design"/Neuwerk wird gegenwärtig geprüft
· Auswertung des Brandes bei der ULB/Stephanus-Kirche (Magazin: Wasserschäden bei ca. 4.000 BE)
- HSP III Nachfolgelösungen
Gemäß Protokoll der Beiratssitzung 01/2000, Seite 6, wurden nochmals Informationen zu den Nachfolgeprogrammen gegeben:
2. Bund-Länder finanzierte Fachprogramme:
2.1 Programm zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre
2.2 Programm zur Förderung der Entwicklung von Fachhochschulen:
Mittel für Sachsen-Anhalt: 9 Mio in drei Jahren (mögliche Ansatzpunkte z. B. Erneuerung CD-ROM-Netz; Ausbau Campus-Netze)
2.3 Programm zur Förderung innovativer Forschungsstrukturen in den neuen Ländern und Berlin: Mittel für Sachsen-Anhalt: 21 Mio. in drei Jahren
2.4 Programm zur Förderung struktureller Innovationen im Hochschulbereich:
Mittel für Sachsen-Anhalt: 5,4 Mio in drei Jahren
Eventuelle Anträge der Hochschulbibliotheken, insbesondere zu den unter 2.2-2.4 genannten Programmen, sind jeweils über die Hochschulen zu stellen. Ein gesondertes Bibliotheksprogramm existiert nicht mehr. Weitere Einzelheiten zu den Programmschwerpunkten sind den in der Anlage beigefügten Kopien zu entnehmen (s. Anlage 2).
- HBFG-Anträge
· Antrag der ULB wurde von der DFG abgelehnt. Neuer Antrag wird vorbereitet (Multimedia-Bereich)
· Antrag der Fachhochschulbibliothek Magdeburg ist der DFG zugestellt worden (300 TDM)
- Öffentlichkeitsarbeit
"Bibliotheksführer der Wissenschaftlichen Bibliotheken in Sachsen-Anhalt" (Arbeitstitel) als Publikation (ca. 300 Seiten) angemeldet und Finanzierung durch das KM abgesichert.
Die Hochschulbibliotheken werden aufgefordert, ihre Beiträge zu erarbeiten.
Zu den formalen Daten einschließlich Gestaltung werden von Dr. Heeg noch Vorgaben bekanntgegeben.
- Direktkopienversand auf elektronischem Wege:
Über einen Gebührenaufschlag wird weiter verhandelt. Neue Erkenntnisse gegenüber der Protokollnotiz der Beiratssitzung 01/2000 liegen noch nicht vor.
- Die Verbundzentrale des GBV wird ab dem Haushalt 2001 als Landesbetrieb organisatorisch und hausraltsrechtlich selbständig.
- Die Verbundleitung des GBV beschließt in Kürze, dass allen über den regionalen Leihverkehr zugelassenen öffentlichen Bibliotheken im Verbundgebiet der passive Zugang kostenfrei gewährt wird.
TOP 4: Etat-Modell für die Universitäts- und Fachhochschulbibliotheken des
Landes S/A
1. Erläuterungen zum Etatmodell (Prof. Krug)
Prof. Krug gab einen kurzen Einblick in die Vorgehensweise der AG "Etat" und die Bearbeitung der zwei Methoden:
"Methode des dynamisierten Bedarfes (Fächermodell) und "Methode auf Basis Studierendenzahlen" (Modell "Studierendenzahlen").
Die Erläuterungen von Prof. Krug bezogen sich auf
1. die noch zu schmale Datenbasis im Fächermodell (nur 1992/93) und die Notwendigkeit der ständigen Konkretisierung anhand verfügbarer Jahresstatistiken etc.;
2. die jährlichen Preissteigerungen bzw. den Mengenzuwachs, ohne das eine Dynamisierung des Etats stattgefunden hat;
3. den potentiellen Vorteil des Fächermodells als internes Verteilungsmodell;
4. die Vorteile des Modells "Studierendenzahlen":
a) Statistik zu betreiben mit geringen zusätzlichen Annahmen (Minimierung der Annahmen!);
b) die herangezogenen Studentenzahlen als Größenfaktor mit komlexem Inhalt zu werten, z. B. integrative Aussage zu Professoren-Stellen;
5. die Sinnfälligkeit des Modells "Studierendenzahlen" bei Anwendung auf die Fachhochschulbibliotheken einschließlich Hochschule für Kunst und Design.
2. Diskussion
Auf Anfrage von Prof. Galler wird eine Strukturierung der Diskussion mit Orientierung auf die zwei Schwerpunkte "Methode" und "inhaltliche Ergebnisse" vorgenommen.
2.1 Diskussion zur Methodik
Aus der konstrovers geführten Diskussion kann folgende Zusammenfassung gegeben werden:
- die Methode über die lineare Regression wird als ein erster Versuch gewertet und bildet in den Aussagen tendentiell einen erheblichen Schritt nach vorne;
- in der Regressionsanalyse sind die C-Stellen mit zu beachten;
- zur Abdeckung einer höheren statistischen Sicherheit sind die zweischichtigen Bibliothekssysteme zu eleminieren;
- generell ist eine sachkundige Prüfung des methodischen Ansatzes über die Regressionsanalyse anzustreben, um angesprochene statistisch-methodische Bedenken auszuräumen;
- die Methode des dynamisierten Bedarfs (Fächermodell) ist weiter zu qualifizieren.
Dr. Heeg, Dr. Janson und Prof. Krug geben zu bedenken, dass
eine Überarbeitung der Berechnungen in absehbarer Zeit zu erfolgen hat.
2.2 Inhaltsdiskussion
Prof. Krug erläutert, dass
- die Zielstellung von 17 Mio. DM im Etatplanungs- und Verteilungsmodell anzustreben ist, was etwa voraussetzen würde, die ca. 4,75 Mio. DM Landesanteil am Büchergrundbestand zu erhalten;
- sich aus den vorläufigen Berechnungen das Verhältnis der beiden Universitäten von 56:44 ergibt und dementsprechend zu diskutieren ist;
- das Verhältnis ULB/UBM zu Fachhochschulen einschließlich der HS für Kunst und Design von ca. 77:23 angemessen ist.
Dr. Schnelling hält es für zweckmäßig, dass Verhältnis ULB:UBM von 60:40 anzustreben. Erst nach Überarbeitung des Etatmodells, so Dr. Oehmig, ist über die Quotenregelung neu nachzudenken.
Zur Absicherung des Etats für die Zusätze empfiehlt Dr. Schnelling das Vertrauensintervall auf ± 35 % zu dehnen. Prof. Krug schätzt ein, dass seitens der Statistik dieser Spielraum gegeben ist; eine dementsprechende Berechnung hat noch zu erfolgen.
Dr. Heeg und Dr. Oehmig äußern Bedenken, dass die zum Grundetat genannten Zusätze in dieser Detailliertheit für die Endfassung des Papiers in der politischen Öffentlichkeit nicht nachvollziehbar und anfechtbar sind. Dr. Heeg schlägt vor, sich auf wenige Ausnahmen zu beschränken:
- ULB: Regionalbibliographie und Sondersammelgebiet
- HS A/HS H/FH MD-SDL: Dislozierungen
- UBM/FH MER: Normen/Patente.
3. Festlegung
3.1 Der Beirat nimmt die Vorlage als internes Arbeitspapier zur Kenntnis.
Inhaltliche und redaktionelle Überarbeitung des Diskussionspapiers von allen Beiratsmitgliedern.
Termin: ab sofort, per e-mail an den Beiratsvorsitzenden
3.2. Zuarbeit über ergänzende Berechnungen, insbesondere unter Einbeziehung der C-Stellen
Termin: 14. Juli 2000,
Verantw.: Prof. Galler
Anmerkung: Es wird empfohlen, die Ergebnisse bis spätestens 10. Juli 2000 den Mitgliedern zuzustellen.
TOP 5: Konsortialverträge (KV)
- Dr. Oehmig vertritt das Land S/A in der AG "Konsortien", bundesweit ca. 30 Mitglieder.
Erstes Ergebnis dieser AG:
Übersicht über alle KV der Bundesländer mit den Verlagen. Spezielle Informationen nach Anfrage erteilt Dr. Oehmig.
- Dr. Heeg informierte über den
· DFG-Workshop zu KV am 15./16. Februar in Hannover
· positiven Abschluss des KV mit Springer (SPRINGER-LINK)
TOP 6: Aus- und Fortbildung (Bericht der AG Fortbildung des Beirates) (entfällt)
TOP 7: Leitbilder
Berichte aus den einzelnen Universitäts- und Fachhochschulbibliotheken ergaben:
- Fachhochschule Harz, Frau Peters: legt einen Entwurf vor, der demnächst in der BK vorgestellt werden soll;
- UB Magdeburg, FH Merseburg: haben kein Leitbild, soll aber erarbeitet werden;
- FH Magdeburg, Frau Langenhan: Entwurf liegt vor;
- Burg, Frau Schenkluhn: Leitbild wird demnächst in der BK beraten, um es dann in die Homepage einzustellen;
- FH der Polizei, Frau Heitmann: die Mitarbeiter der Bibliothek haben bisher Vorbehalte gegen ein Leitbild;
- ULB, Frau Dr. Sommer: Leitbild liegt vor. Der Prozess bis zur Verabschiedung war schwierig;
TOP 8: Informationen aus dem DBV, LV Sachsen-Anhalt
Es ist informiert worden über den neuen Vorstand, den noch fehlenden
Geschäftsführer, sowie die Vorstandssitzung vom 15.05.00 in Dessau.
TOP 9: Gestaltung der www-Seiten des Beirates
Zur Entlastung von Herrn Schlenter erklärt sich Dr. Oehmig bereit, die
Gestaltung und Aktualisierung der Beiratsseiten im Internet zu übernehmen.
Auch der Vorsitzende Prof. Krug war nicht abgeneigt, diese Aufgabe durch seine Einrichtung abzusichern. Eine Abstimmung mit Herrn Schlenter steht hierzu noch aus.
TOP 10: Sonstiges
- Der Vorschlag von Herrn Köhler:
"Bibliotheken werben in KINO`S" wurde in seiner Abwesenheit diskutiert und in den Landesvorstand des DBV verwiesen, da das Angebot für die öffentlichen Bibliotheken besser geeignet erscheint.
- Frau Dr. Sommer erinnert an die "Museums-Nacht", an der sich erstmals die ULB beteiligt.
- Frau Dr. Sommer bekundet ihr Interesse an der Ausschreibung von zwei Referendariatsstellen.
Die nächste Beiratssitzung findet am 14. Juli 2000 an der Fachhochschule
Merseburg statt mit dem Ziel, das Etatmodell abschließend zu beraten.