Protokoll zur Beiratssitzung 01/99 vom 27.Januar
Tagesordnung:
1. Regularia und Protokollauswertung
2. Informationen aus dem Beirat Niedersachsen
3. Informationen aus dem Kultusministerium Sachsen-Anhalt
4. Aussonderungsrichtlinien für die wiss. Bibliotheken Sachsen-Anhalts
Dieser TOP soll abschließend diskutiert werden, deshalb bitte die dem Protokoll
3/98 beigefügten Anlagen beachten:
- Aussonderungsordnung für die ULB Sachsen-Anhalt in Halle und ihre
Zweigbibliotheken (Entwurf)
- Richtlinie über die Abgabe von Bibliotheksgut an die TULB Jena und andere Thüringer
Bibliotheken
- Auszug aus den Richtlinien für die Aussonderung, Archivierung sowie
Bestandserhaltung von Bibliotheksgut in den Bayerischen Staatlichen Bibliotheken
(Entwurf).
5. Fortbildung
- EDV-Schulungskonzept für Beschäftigte in den sachsen-anhaltischen
Verbundbibliotheken des GBV; Gast: Herr Herwig, AHPR beim MK
- Bericht über vom Beirat finanzierte Fortbildungsveranstaltungen Gast: Frau
Reuter, ULB
- Weiterbildung 1999
6. Leitbilder von Bibliotheken
Die Leitbilder der ULB Sachsen-Anhalt und der UB Sheffield sind als Anlage
beigefügt.
7. Strategiepapier des GBV
Das Papier wurde dem Protokoll 3/98 als Anlage beigefügt.
8. Gebührenordnung für die wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes
Sachsen-Anhalt vom 01. 12. 98
9. Literaturerwerb durch die Hochschulbibliotheken des Landes Sachsen-Anhalt
- Zeitschriftenkoordinierung
- Rabatte (Springer-Verlag, LSL u.a.)
- konzeptionelle Vorstellungen
10. Ausbildung im höheren Dienst
11. Verschiedenes
Teilnehmer
Frau Baierl (FH Magdeburg), Frau Beier (FH Altmark, Stendal), Herr Dr. Heeg (MK
Magdeburg), Frau Heitmann (FH Aschersleben), Herr Dr. Janson (FH Merseburg),
Frau Kettmann ( HSKM Halle), Herr Köhler (ThHS Friedensau) bis 12.30 Uhr, Frau
Langenhan (FH Magdeburg), Herr Marmein (stellv. Beiratsvors. Niedersachsen),
Herr Dr. Oehmig (UB Magdeburg), Frau Peters ( Hochschule Harz), Frau Runge (Burg
Giebichenstein), Herr Schlenter (Hochschule Anhalt), Herr Dr. Schnelling (ULB
Halle), Frau Schulz (UB Magdeburg, Protokoll), Frau Struszewski (MK Magdeburg),
Gäste:
Frau Wendy A. Luker, Hallam University Sheffield, Herr Herwig, AHPR beim MK
Entschuldigt:
Herr Prof. Galler (MLU Halle), Herr Prof. Krug (FH Merseburg), Frau Reuter (ULB
Halle)
TOP 1: Regularia und Protokollauswertung
Der Beiratsvorsitzende eröffnet die Sitzung und wünscht allen
Beiratsmitgliedern und Gästen ein erfolgreiches Jahr 1999.
Herr Dr. Heeg schlägt als zusätzlichen Tagesordnungspunkt das Thema Multimedia vor. Zum TOP 2 wird als Gast Frau Luker aus Sheffield zum Leitbild der UB Sheffield sprechen. TOP 5 übernimmt Herr Dr. Schnelling, ULB Halle.
Folgende Änderung im Protokoll 03/98 ,TOP 3 , Prüfbericht
Landesrechnungshof ULB Halle, Grundempfehlung, ist vorzunehmen:
- Besetzung der Fachreferentenstellen mit ausgebildeten Bibliothekaren des höheren
Dienstes
Das Protokoll 03/98 wird damit verabschiedet.
In der Diskussion wird darauf hingewiesen, daß die Beiratsseiten im Web
umgehend überprüft und aktualisiert werden müssen. Ebenso ist es notwendig,
die Einladung mit Tagesordnung, das Protokoll mit Anlagen und andere wichtige
Diskussionsmaterialien allen Beiratsmitgliedern und Gästen rechtzeitig vor den
Beiratssitzungen zukommen zu lassen. Da immer wieder Netzinstabilitäten und
durch unterschiedliche Softwareausstattung Kompatibilitätsprobleme auftreten,
wird künftig wie folgt verfahren:
Das Protokoll und die Einladung werden grundsätzlich in Papierform verschickt
und dann zusätzlich ins WWW gestellt. Die Anlagen und Diskussionsmaterialien
werden i.d. R. nur im Netz zur Verfügung gestellt.
TOP 2: Informationen aus dem Beirat Niedersachsen (Herr Marmein)
Folgende Tagesordnungspunkte wurden in der Sitzung des Niedersächsischen
Beirates am 14./15.01.1999 in Goslar behandelt:
Regularia: Für die Amtsperiode 2003/4 wird Herr Rosemann, UB/TIB
Hannover, als Vorsitzender bestimmt.
Bericht des MWK Niedersachsen: Der vorliegende Haushaltsentwurf weist bei
den Erwerbungsmitteln im Bereich wissenschaftliche Bibliotheken eine Erhöhung
um 6% aus. Die Personalmittel werden mit 97% angesetzt.
DBI: Das Konzept der Adhoc-AG sieht eine institutionelle
Nachfolgeeinrichtung mit ca.40 Mitarbeitern und einem Etat von etwa 5 Mio DM
vor. Dieses Konzept wird der Amtschefkonferenz im April diesen Jahres vorgelegt.
Vorwiegend werden in der neuen Einrichtung die Bereiche Informations- und
Serviceleistungen, die Bibliotheksstatistik und die Auslandsstelle angesiedelt.
Die ZDB wird künftig von der SBPK übernommen, die GKD soll der DDB übertragen
werden. Eine Finanzierung durch Bund und Länder erscheint aussichtsreich.
Die SBPK Berlin hat einen Antrag auf Teilnahme am GBV gestellt.
Weitere Ausführungen dazu siehe TOP 3.
Novellierung NHG: Der Beirat setzt eine Arbeitsgruppe ein, die die
Zielvorstellungen der Bibliotheken für das novellierte NHG erarbeiten soll.
Dieser Vorschlag dient neben dem Vorschlag der LHK als Grundlage des
Referentenentwurfs des MWK.
Eingruppierung der Bibliothekare des höheren Dienstes: Der Beirat
spricht sich für die Übernahme der bisherigen Formulierung bzgl.
wissenschaftlicher Mitarbeiter aus. Die LHK und HRK befürworten dagegen die
Eingruppierung bei den Mitarbeitern des technischen und Verwaltungsdienstes.
Der Beirat wird sich auf Vorschlag von Staatssekretär Reinhard bei der
Besetzung der Stelle von Herrn Drewen durch eine Beratungskommission beteiligen.
Es soll ein Bibliotheksfachmann eingeworben werden.
AG Zukunft: Die Zielgruppe des von der AG Zukunft erarbeiteten Papiers
"Thesen zur Zukunft des niedersächsischen Bibliothekswesens" sind die
Träger des Bibliothekswesens in Niedersachsen. Mit der Sektion K wird
abgestimmt, daß das Papier perspektivisch auszurichten ist, ausschließlich
strategische Fragen behandeln und an die Träger des Bibliothekswesens in
Niedersachsen gerichtet sein soll.
Bericht der GBV-Verbundzentrale:
TOP 3: Informationen aus dem Kultusministerium Sachsen-Anhalt (Herr Dr.
Heeg)
Der Antrag auf Teilnahme der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin (SBPK)
am GBV wurde offiziell gestellt. Er bedeutet einen erheblichen Prestige- und
Qualitätsgewinn für den GBV insgesamt. Es ist geplant, sämtliche Daten der
SBPK in den GBV einzuspielen. Die notwendigen finanziellen Aufwendungen werden
von der SBPK getragen. Die Verbundleitung beschließt am 1. 3. über den Antrag.
Der Jahresbericht 1998 des Kultusministeriums LSA für die staatlichen
wissenschaftlichen Bibliotheken liegt vor. Er wurde den Mitgliedern und Gästen
des Beirates übergeben und steht außerdem auf den Seiten des Beirates im www
zur Verfügung.
Seit dem 10. Dezember 1998 ist Herr Dr. Gerd Harms neuer Kultusminister in Sachsen-Anhalt . Zum Staatssekretär für den Hochschulbereich wurde Herr Dr. Wolfgang Eichler und für den Bereich Schule/Kultur Herr Dr. Bodo Richter berufen. Während seines Antrittsbesuches im Ministerium überreichte Dr. Heeg dem Minister den Jahresbericht 1998 und die Arbeitsschwerpunkte. Die Arbeitsschwerpunkte wurden den Mitgliedern und Gästen des Beirates übergeben und stehen ebenfalls im www auf den Beiratsseiten zur Verfügung.
Im Landtag wurde eine Anfrage von Frau Dr. Sitte, PDS, zum Hochschulbibliotheks-programm behandelt. Herr Dr. Heeg hat dazu eine Vorlage über die Mittelverwendung erarbeitet.
Der zwischenzeitlich im Landtag in die Diskussion geratene Neubau der Universitäts-bibliothek Magdeburg wird nach den Worten des neuen Kultusministers nun im Jahr 2000 begonnen werden. Die Fertigstellung ist für 2002/2003 geplant.
Die Gebührenordnung für wissenschaftliche Bibliotheken des Landes Sachsen-Anhalt wurde im Dezember 1998 vom scheidenden Kultusminister Reck unterzeichnet und trat am 1. Januar 1999 in Kraft. Sie steht auf den Beiratsseiten im www zur Verfügung. Weitere Informationen dazu im TOP 8.
Das Referat 77.3 des Kultusministeriums gibt mit Beginn des Jahres 1999 die erste Ausgabe eines Informationsblattes mit dem Titel "Libr@ries S@chsen-Anh@lt" heraus, das über aktuelle Ereignisse im wissenschaftlichen Bibliothekswesens des Landes Sachsen-Anhalt informieren soll. Für den Inhalt zeichnet Herr Dr. Heeg verantwortlich. Die Mitglieder des Beirates sind aufgefordert, auch eigene Beiträge für das Informationsblatt zu liefern.
Zum 1. April 1999 wird eine Stelle für die Referendarausbildung an der ULB Halle besetzt. Auch im nächsten Jahr wird es voraussichtlich zwei Ausbildungsstellen geben.
Vor dem Hintergrund der schwierigen Haushaltslage und der befürchteten Mittelkürzungen hat der Landesverband des DBV im November 1998 zum Protest aufgerufen und ein Papier verfaßt, das insbesondere auf die damit verbundenen Folgen für die wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes aufmerksam macht.
Gegen die geplanten drastischen Haushaltskürzungen im Haushaltsentwurf für das Jahr 1999 fand am 22. Januar auf dem Domplatz in Magdeburg eine Protestkundgebung in Form einer öffentlichen Vorlesung statt, an der ca. 6000 Studenten und Mitarbeiter aller Hochschulen des Landes teilnahmen. Zeitgleich debattierte der Landtag über diesen Haushaltsentwurf.
Der inzwischen beschlossene Haushalt weist Kürzungen in den Erwerbungsetats der Bibliotheken aus.
Herr Dr. Janson informiert über die Arbeitsberatung der Kanzler der Hochschulen des Landes am 22. Januar 1999. Die Kanzler der Theologischen Hochschule Friedensau, der Fachhochschule der Polizei Aschersleben und der Hochschule für Kirchenmusik in Halle gehören nunmehr ebenfalls diesem Gremium an.
Vom 15.-17. September findet die Jahrestagung der Fachhochschulkanzler in Merseburg statt. Schwerpunktthemen sind u.a.: Kommunikation und Telekommunikation, Liegenschaftsverwaltung, Bibliotheksfragen.
Folgende Termine stehen bereits fest:
Ebenso erfolgte der Abschluß des DFG - Projektes "Entwicklung eines multimedialen Bibliothekssystems in einer Testumgebung " an der UB Magdeburg.
Aus Anlaß des 50jährigen Bestehens der Landesbibliothek Sachsen-Anhalt fand am 24. November 1998 an der ULB Halle ein Symposium zur Bestandserhaltung statt. Der gleichen Thematik widmete sich ein Kolloquium in Wolfenbüttel.
Herr Dr. Heeg informiert über den Zwischenbericht des MWK an die Amtschefkonferenz der KMK im Nachgang zur Länderbefragung zum Thema DBI . Das Land Sachsen-Anhalt ist an der Neugründung einer Nachfolgeeinrichtung für das DBI interessiert, allerdings unter der Voraussetzung, daß der Bund sich an der Finanzierung beteiligen wird. Die anderen Bundesländer haben sich in ähnlicher Weise geäußert. Im Gegensatz zum BMBF sieht der neue Bundeskulturbeauftragte durchaus einen Handlungsspielraum für eine Mitfinanzierung durch den Bund.
Im wesentlichen wurde die Organisationsform diskutiert, denkbar wäre ein Aninstitut zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
TOP 4: Aussonderungsrichtlinien für die wiss. Bibliotheken
Sachsen-Anhalts (Herr Dr. Heeg)
Zu diesem TOP wurden die drei dem Protokoll 3/98 beigefügten Richtlinien aus
der ULB Halle und der Länder Thüringen und Bayern diskutiert. Herr Dr. Oehmig
schlägt die Richtlinie der ULB Halle als Basis für die Landesrichtlinie vor.
Dieser sollten - ähnlich der Richtlinie aus Bayern - einige allgemeine Punkte
vorangestellt werden. Herr Dr. Schnelling befürwortet, daß auszusondernde
Literatur in jedem Fall der ULB unter dem Aspekt der Speicherfunktion angeboten
wird und hält es für unerläßlich, diesen Punkt in die Richtlinie mit
aufzunehmen. Die Beiratsmitglieder sind aufgefordert, entsprechende Hinweise und
Stellungnahmen bis zum 12. Februar an den Vorsitzenden, Herrn Dr. Oehmig, zu
richten. Die auf der Grundlage der vorhandenen Richtlinien und der eingebrachten
Vorschläge und Hinweise erarbeitete Vorlage soll dann auf der nächsten
Beiratssitzung abschließend diskutiert werden.
TOP 5: Fortbildung (Herr Dr. Heeg)
Als Diskussionsgrundlage wurde den Teilnehmern das überarbeitete
"EDV-Schulungskonzept für Beschäftigte in den Hochschulbibliotheken des
Landes Sachsen-Anhalt" als Entwurf übergeben.
Herr Herwig vom AHPR des MK nimmt bei seinen Ausführungen Bezug auf das am 15. 08. 1996 unterzeichnete Protokoll zu gemeinsamen Zielvorgaben im Zusammenhang mit der Einführung und Nutzung von PICA und der Errichtung des GBV, das im Abschnitt IV Aussagen zu Schulungen trifft und die Grundlage für den vorliegenden Entwurf bildet.
Der HPR-MWK Niedersachsen hat sich ebenfalls mit Schulungen, Fort- und Weiterbildung in den niedersächsischen Bibliotheken des GBV beschäftigt. Herr Herwig verweist auf zwei Punkte, die er für wesentlich hält und die im Entwurf für Sachsen-Anhalt nicht enthalten sind: Erstens sollen die Mitbestimmungs- und Beteiligungsrechte der örtlichen Personalvertretungen unberührt bleiben auch bei Abschluß einer Vereinbarung zwischen AHPR und MK, zweitens soll eine hauptamtliche Stelle eingerichtet werden, die die Fort- und Weiterbildung im Lande plant, koordiniert und kontrolliert.
In der Diskussion wird auch darauf hingewiesen, daß neben der Weiterbildung innerhalb der Bibliothek auch die hochschulinternen Schulungsangebote genutzt werden sollten und daß durchaus von jedem Mitarbeiter ein gewisses Maß an Eigenverantwortung und Eigeninitiative für seine Weiterbildung erwartet werden kann.
Im Ergebnis der Diskussion stimmt der Beirat dem vorgelegten Entwurf des EDV-Schulungskonzeptes zu. Das Konzept ist um die vorgesehenen Anlagen zu ergänzen. Der Beirat beschließt ferner die Bildung einer ständigen AG Aus- und Fortbildung, die im Auftrag des Beirates handelt und die bibliothekarische Weiterbildung organisiert und koordiniert. Zum Vorsitzenden dieser Arbeitsgruppe wurde Herr Schlenter benannt. Vorschläge für weitere AG-Mitglieder werden bis zum 12.2. 99 an den Beiratsvorsitzenden, Herrn Dr. Oehmig, erbeten.
Dr. Schnelling berichtet über Aus- und Fortbildungsveranstaltungen, die 1998 in Halle aus Beiratsmitteln finanziert wurden:
Frau Luker vom Learning Centre der Sheffield Hallam University, derzeit Gast an der Bibliothek der Hochschule Harz, hob die wesentlichen Aspekte des Sheffielder Leitbildes hervor. Dieses Leitbild ist vorrangig serviceorientiert und stellt in dem Sinne ein Service Level Agreement (SLA) dar , so Herr Dr. Schnelling. Im Gegensatz dazu stellt das Leitbild der ULB Halle die Zielsetzungen für die eigenen Mitarbeiter in den Vordergrund. Im zweiten Schritt kann und sollte das Leitbild dann um die konkreten Zielsetzungen für die Bibliotheksbenutzung insgesamt erweitert werden.
Herr Dr. Janson unterstreicht die Bedeutung eines solchen Leitbildes sowohl für eine Hochschule insgesamt als auch für den wie hier diskutierten Teilbereich der Bibliothek. Ein Leitbild als Komponente der Corporate Identy einer Einrichtung wird daher auch immer nach außen wirksam.
Die Mitglieder des Beirates werden aufgefordert, unter Berücksichtigung der jeweils konkreten Situation, ein Leitbild für die eigene Bibliothek zu entwickeln. Erste Ergebnisse sollen auf der Beiratssitzung in Wittenberg vorgestellt werden.
TOP 7: Strategiepapier des GBV ( Herr Dr. Oehmig)
Die Länder, Gremien und beteiligten Bibliotheken sind aufgefordert, eigene
Gedanken und Vorstellungen in dieses Papier mit einzubringen, um das Konzept für
alle beteiligten Einrichtungen auf eine tragfähige Basis zu stellen. Herr Dr.
Schnelling stellt in diesem Zusammenhang insbesondere die gute Qualität des
Datenbankangebotes des GBV heraus. Grundsätzlich wird das Papier gutgeheißen
und findet die Zustimmung des Beirates. Folgende Aspekte werden hervorgehoben:
TOP 8: Gebührenordnung für die wissenschaftlichen Bibliotheken des
Landes Sachsen-Anhalt vom 01.12.1998 (Herr Dr. Heeg)
Am 1. Januar 1999 ist die Gebührenordnung für die wissenschaftlichen
Bibliotheken des LSA in Kraft getreten. Die Veröffentlichung des Textes
erfolgte im Gesetz- und Verordnungsblatt des Landes Sachsen-Anhalt vom 17.
Dezember 1998. In diesem Zusammenhang ist insbesondere auf die Leistungsgebühren
(Fernleihgebühren) hinzuweisen. Für jede aufgegebene Fernleihbestellung ist
eine Gebühr in Höhe von 3,- DM zu erheben. Neben den Leistungsgebühren sind
die verschiedenen Verwaltungsgebühren geregelt. Die wissenschaftlichen
Bibliotheken sind nun aufgefordert, die Gebührenordnung an der jeweiligen
Hochschule umzusetzen. Dabei ist zu beachten, daß die Einnahmen in den
Bibliotheken auf den Titel 111 12 (Gebühren für Hochschulbibliothek/Subito) zu
buchen sind. Gemäß Haushaltsvermerk dürfen die Ausgaben in Titelgruppe 69 um
die Einnahmen in 111 12 überschritten werden (Einsatz studentischer Hilfskräfte).
TOP 9: Literaturerwerb durch die Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt
(Herr Dr. Oehmig)
Vor dem Hintergrund der Mittelkürzungen in den Erwerbungsetats der Universitäts-
und Hochschulbibliotheken und des Wegfalls der Mittel für den Büchergrundbestand
2002/2003 sind die Bibliotheken gezwungen, frühzeitig zu reagieren. Bei aller
Notwendigkeit der Einforderung notwendiger finanzieller Mittel sind auch
konzeptionelle Vorstellungen für den effizienten Einsatz der Mittel zu
entwickeln, ist die Bereitschaft zu verdeutlichen, einen eigenen Beitrag zur
Einsparung von Mitteln zu leisten. In diesem Zusammenhang wird derzeit von den
Universitätsbibliotheken Halle und Magdeburg eine Liste von Zeitschriftentiteln
erstellt, die im Jahresabonnement 5000,- DM und mehr kosten. Ziel ist es, künftig
möglichst nur noch ein Exemplar an einer der beiden Bibliotheken im Bestand zu
führen. Der Einsatz moderner Technik ermöglicht auch so in kürzester Zeit den
Zugriff auf die gewünschte Information. Generell sollte verstärkt das
Serviceangebot des Buchhandels und der Verlage im Hinblick auf weitere
Einsparpotentiale geprüft und genutzt werden. In dem Zusammenhang wird auf das
Servicepaket der wissenschaftlichen Buchhandlung Literatur-Service Leipzig (LSL)
verwiesen. Nähere Informationen dazu unter der URL:
www.lsl.de.
Herr Dr. Heeg hat zu dieser Problematik ein "Strategiepapier zur optimierten Literatur- und Informationsversorgung der Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt " erarbeitet und allen Beiratsmitgliedern übergeben. Vorschläge und/oder Änderungswünsche zu diesem Papier bitte bis zum 04.02. 1999 an Herrn Dr. Heeg . Der Beirat beschließt, das vorliegende Strategiepapier mit den ggf. noch eingehenden Änderungen und beauftragt Herrn Dr. Oehmig, dieses Papier dem Kultusministerium zu übersenden.
TOP 10: Ausbildung im höheren Dienst (Herr Dr. Schnelling)
Herr Dr. Schnelling informiert darüber, daß laut "Geschäftsordnung der
Auswahlkommission für den höheren Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken
des Landes Sachsen-Anhalt bei der Universitäts- und Landesbibliothek” die
Amtszeit der Kommission mit Ende des Jahres 1998 abgelaufen ist. Für die Dauer
von 3 Jahren müssen die Mitglieder vom Rektor der MLU neu benannt werden.
Gemäß § 2 der o.g. Geschäftsordnung schlägt der Beirat
Frau Dr. Sommer (ULB Halle)
Herrn Dr. Oehmig (UB MD)
vor.
Dr. Heeg weist in diesem Zusammenhang auf Änderungen in der Ausbildung im höheren Dienst hin. So beabsichtigt die FH Köln, ein dreijähriges Zusatzstudium im Nachgang zum Universitäts- oder Hochschulstudium anzubieten. Für die Referendarinnen und Referendare wäre dies mit finanziellen Einbußen verbunden, zudem kann nach Abschluß des Zusatzstudiums keine Arbeitsplatzgarantie gegeben werden.
Außerdem ist beabsichtigt, die Bibliotheksschule in Frankfurt/M. 2003 zu schließen.
Der neue Ausbildungsmodus an der FH Köln hat zur Folge, daß auch in Sachsen-Anhalt die Prüfungsordnung geändert werden muß.
Überlegenswert erscheinen in diesem Zusammenhang auch die Ausbildungsformen in der ehemaligen DDR (Postgraduales Studium, Umlauf innerhalb der Bibliothek)
Für das Jahr 2000 werden an der ULB Halle wiederum zwei Referendarstellen ausgeschrieben, wahrscheinlich auch noch für das Jahr 2001.
TOP 11: Sonstiges
Herr Dr. Heeg verweist zum Thema Multimedia auf die Übersicht über
Multimedia-Projekte, die einigen Hochschulbibliotheken zugegangen ist. Aufgrund
der vielfältigen Aufgaben und Dienstleistungen und der technischen Ausstattung
auf hohem Niveau sind Bibliotheken für die Mitarbeit in Multimedia-Projekten
besonders prädestiniert. Die Bibliotheken werden somit aufgefordert, sich an
Projekten zu diesem Themenbereich zu beteiligen und/oder zumindest die aktive
Einbindung zu fordern.
Auf Bundesebene befaßt sich die Multimediagruppe der Staatssekretäre der KMK mit dieser Thematik. Gegenwärtig laufen Aktivitäten, um für das Land Sachsen-Anhalt 2 Multimedia-Projekte zu akquirieren.
Herr Dr. Schnelling informiert über den Abschluß des Projektes Digitalisierung an der ULB Halle Anfang Dezember 1998. Insgesamt wurden ca. 5 Mio Katalogkarten aus 4 Zettelkatalogen digitalisiert, die nach Schaffung der technischen Basis ab dem 1. März im Imagekatalog DIGIKAT zur Verfügung stehen. Die Kosten für dieses Projekt belaufen sich auf 513 TDM, d.h. pro Karte 7 Pfennige netto. Der Imagekatalog verfügt über eine Schnittstelle zu PICA und wird auf der Homepage der ULB Halle angeboten.
Herr Dr. Heeg regte an, einen Termin für eine Zusammenkunft aller Teilnehmer von anderen Digitalisierungsprojekten zu organisieren, um somit den Erfahrungsaustausch zu fördern.
Am diesjährigen Austauschprogramm des British Council werden Frau Lorenz, FH Magdeburg und Herr Schlenter, HS Anhalt teilnehmen.
Termin der nächsten Beiratssitzung ist der 10./11. Mai 1999 in Wittenberg, Stiftung LEUCOREA
04.02.1999 Vorschläge und/oder Änderungswünsche zum "Strategiepapier zur optimierten Literatur- und Informationsversorgung der Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt" an Dr. Heeg
12.02.1999
- Hinweise, Vorschläge, Stellungnahme zur Aussonderungsrichtline LSA an Dr.
Oehmig, Ziel: Vorlage für Beiratssitzung 2/99
- Vorschläge für Mitglieder in der neuen, ständigen AG Ausbildung des
Beirates (Leitung: Herr Schlenter) an Dr. Oehmig
- Vorschläge für Weiterbildungsveranstaltungen 1999 (möglichst mit
Kostenrahmen) an Dr. Oehmig
26.02.1999 Zuarbeit für die Anlagen zum EDV-Schulungskonzept (Ansprechpartner, erfolgte und geplante Maßnahmen), soweit noch nicht erfolgt. Hierzu erfolgt eine gesonderte Abforderung.
Mittelfristig
10./11.05.1999 Beiratssitzung 2/99 in Wittenberg
Langfristig
07.09.1999 GBV- Verbundkonferenz TU Hamburg-Harburg
23.09.1999 Gemeinsame Beiratssitzung Niedersachsen / Sachsen-Anhalt Magdeburg
24./25. 09.1999 Gemeinsame Bibliothekstage Niedersachsen/Sachsen-Anhalt Winsen (Luhe)
Anlagen:
Anlage 1 | Kultusministerium Sachsen-Anhalt, Jahresbericht 1998 für die staatlichen wissenschaftlichen Bibliotheken |
Anlage 2 | Aufgabenschwerpunkte im Bereich Wissenschaftliches Bibliothekswesen |
Anlage 3 | Zielvereinbarungen zur Optimierung der Literatur- und Informationsversorgung an den Hochschule des Landes Sachsen-Anhalt |