Protokoll zur Beiratssitzung 01/2004 vom 19.02.2004 

Termin: 19. Februar 2004

Ort:
Magdeburg, Konferenzraum der Universitätsbibliothek

Beginn:
10.15 Uhr

 

Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

Herr Dr. Heeg, Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt
Herr Dr. Janson, FH Merseburg
Frau Dr. Köpstein, ThH Friedensau i.V. für Herrn Köhler
Herr Prof. Dr. Krug, FH Merseburg
Herr Lazarus, FH Merseburg (DBV Landesverband Sachsen-Anhalt)
Frau Männchen, HS f. Kirchenmusik i.V. für Frau Kettmann
Herr Dr. Oehmig, UB Magdeburg
Frau Runge, Burg Giebichenstein HKD Halle
Frau Runkwitz, FH der Polizei Aschersleben
Frau Schulz, UB Magdeburg (Protokoll)
Frau Dr. Sommer, ULB Halle i.V. für Herrn Dr. Schnelling
Herr Prof. Dr. Wolf, HS Magdeburg-Stendal (FH)

Entschuldigt:

Frau Baierl, HS Magdeburg-Stendal (FH)
Frau Dr. Klosterberg, Franckessche Stiftungen
Frau Peters, HS Harz (FH)
Herr Schlenter, HS Anhalt (FH)

Gäste:

Frau Langenhan, UB Magdeburg, Medizinische Zentralbibliothek

 

TOP 1: Regularien

Herr Dr. Oehmig begrüßt die Teilnehmer zur ersten Sitzung im neuen Jahr und beglückwünscht die am Ende des vergangenen Jahres im Umlaufverfahren gewählten außerordentlichen Mitglieder des Beirates zur Wiederwahl.

Herr Dr. Oehmig informiert darüber, dass Frau Langenhan im Zusammenhang mit der Übernahme einer anderen Tätigkeit aus dem Beirat ausscheidet. Er dankt ihr für ihre im Beirat geleistete Arbeit und wünscht ihr in ihrer neuen Funktion als Leiterin der Medizinischen Zentralbibliothek der UB Magdeburg viel Erfolg.

Das Protokoll 02/2003 wird in der vorliegenden Fassung bestätigt.

Die Tagesordnung wird ebenfalls bestätigt und im TOP 6: Verschiedenes durch folgende Themen ergänzt:

 

TOP 2 : Informationen

Informationen aus dem MK (Herr Dr. Heeg)

Das Finanzministerium hat für den Haushalt 2004 eine Haushaltssperre verhängt. Demnach sind vorerst 80% der Investitionsmittel und 50% der konsumtiven Mittel frei gegeben. Dies hat auch Auswirkungen auf die Büchergrundbestandsmittel für die nachgemeldeten Standorte Halberstadt (HS Harz (FH)) und Stendal (HS Magdeburg-Stendal (FH)). Im Mai wird mit einem Nachtragshaushalt gerechnet.

Für 2005/2006 ist ein Doppelhaushalt vorgesehen.

Die neue Leihverkehrsordnung wurde von der KMK verabschiedet und im Nachgang dazu bereits von einigen Ländern umgesetzt. In Sachsen-Anhalt wurde die amtliche Leihverkehrsliste dahingehend geändert, dass die öffentlichen Bibliotheken aus dem überregionalen Leihverkehr herausgenommen wurden. Die Bibliothek der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) wird wieder am überregionalen Leihverkehr teilnehmen. Die neue Leihverkehrsordnung soll in Sachsen-Anhalt voraussichtlich im April in Kraft treten.

Die Fördermittel für das Projekt BRISE sind zum Jahresende 2003 ausgelaufen. An diesem Projekt sind 153 öffentliche Bibliotheken aus den drei Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beteiligt. Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten haben Gespräche mit der VZG zur Planung eines Regionalkatalogs für Öffentliche Bibliotheken geführt. Die technische Abwicklung soll durch die VZG erfolgen. Im Mittelpunkt steht der Aufbau einer Web-Datenbank mit Pica-Software. Weitere Funktionalitäten von BRISE - wie Fernleihe und Bibliotheksinfos - sollen erhalten bleiben. Hierfür ist die Schaffung einer halben Stelle in der VZG vorgesehen. Die Koordination und die Sammlung der Daten erfolgt durch die Landesfachstelle in Dessau. Die Kosten werden für das Land Sachsen-Anhalt bei Übertragung der Aufgaben an die VZG gering sein.

Ende 2003 wurden Gespräche zwischen Kultusministerium, LAROV und ULB im Zusammenhang mit der Rückführung von Bibliotheksbeständen an die jeweiligen Vorbesitzer geführt. Das betrifft in Sachsen-Anhalt vor allem Bestände der ULB Sachsen-Anhalt. Obwohl das Landesamt zur Regelung offener Vermögensfragen (LAROV) umfangreiche Arbeit geleistet hat, sind derzeit noch mehr als 30 Verfahren zur Rückführung anhängig.

Das neue Hochschulgesetz befindet sich gegenwärtig in der Beratungsphase. Im Nachgang zur parlamentarischen Beratung wurde der § 112, Abs. 7 (Gebühren und Entgelte) geändert und entsprechend begründet. Dabei geht es ausschließlich um Mahn- und Fernleihgebühren.

Der § 101 (Wissenschaftliche Information und Medien) wurde nicht verändert. In ihm wird ein koordiniertes Bibliotheks- und Informationsmanagement gefordert. Dazu ist von den Bibliotheken mittelfristig ein Konzept zu erarbeiten und mit konkreten Zielen zu untersetzen.

Informationen aus der KMK

Am 20./21.11.2003 fand in Dresden die Sitzung der AG Bibliotheken der KMK statt. Gegenstand der Beratung war u.a. auch die Gründung des Kompetenznetzwerkes Bibliotheken (KNB). An dem Kompetenznetzwerk sind die Bibliotheksverbünde, Bibliotheken mit nationalen Aufgaben, der Deutsche Bibliotheksverband (DBV), die Fachstellen für öffentliche Bibliotheken und die ekz bibliotheksservice GmbH (ekz) beteiligt.

Die Mitglieder des Steuerungsgremiums sind: Dr. Friedrich Geißelmann und Dr. Arend Flemming als Vertreter des DBV, Heinz-Werner Hoffmann, HBZ NRW als Vertreter der Bibliotheksverbünde, Jürgen Seefeldt als Vertreter der Fachstellen für öffentliche Bibliotheken, Dr. Rolf Griebel als Vertreter der Bibliotheken mit nationalen Aufgaben und Dr. Jürgen Heeg als Vertreter der KMK. Herr Dr. Geißelmann wurde zum Vorsitzenden des Steuerungsgremiums gewählt.

Der DBV wird eigens für das KNB eine Webseite aufbauen.

Darüber hinaus informiert Herr Dr. Heeg über:

Herr Dr. Janson berichtet über den auf der 61. Beratung der Kanzler der Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt behandelten TOP: Etatmodell für die Hochschulbibliotheken. Der Protokollauszug ist mit Korrekturen und Ergänzungen als Anlage beigefügt.

Bericht aus Niedersachsen (Herr Dr. Heeg)

Herr Dr. Heeg informiert über die Sitzung des Niedersächsischen Beirates für Bibliotheksangelegenheiten, die am 15./16. Januar in Goslar stattfand.

Herr Wätjen, BIS Oldenburg, wurde zum Vorsitzenden des Niedersächsischen Beirates und Frau Müller, UB Hildesheim, zur Stellvertreterin gewählt.

Weitere Informationen:

Informationen aus dem GBV (Herr Dr. Oehmig)

Nachdem sich die Verbundleitung auf ihrer Sitzung am 11.11.03 für iPort als Verbund- und Bibliotheksportal entschieden hat, erwirbt der GBV eine Gesamtlizenz. Vorerst wird das Gros der Datenbanken mit einer Standardschnittstelle in iPort eingebunden. Die von der VZG zum 01.01.04 angekündigte aktuelle Version 4.1 steht den Bibliotheken allerdings derzeit noch nicht zur Installation zur Verfügung.

OCLC/PICA will iPort auch für die französischen Bibliotheken bereitstellen.

Auf Vorschlag des Fachbeirates und mit Zustimmung der Verbundleitung vom 11.11.03 soll eine gemeinsame Ad-hoc-AG "Digitale Bibliothek des GBV" aus jeweils zwei Mitgliedern der Facharbeitsgruppen Technische Infrastruktur, Lokale Geschäftsgänge sowie Erschließung und Informationsvermittlung gebildet werden. Ziel ist die Aktualisierung des Konzeptes "Elektronische Bibliothek GBV" aus dem Jahr 2000. Erste Ergebnisse sollen im April zur Verbundleitungssitzung vorliegen, das neue Konzept soll auf der Verbundkonferenz im September in Jena vorgestellt werden.

Informationen aus den Bibliotheken:

FH Merseburg: Die Bibliothek der FH Merseburg führt gegenwärtig Verhandlungen mit dem Nachfolger der ehemaligen Leuna-Werke bezüglich der Übernahme des Bibliotheksbestandes. Der Bestand soll dann innerhalb eines Jahres von 5 befristetet eingestellten Mitarbeitern aus dem 2. Arbeitsmarkt eingearbeitet werden. Bisher hat die Bibliothek bereits mehr als 100.000 Bde. aus der Industrie übernommen (Wolfen, Bitterfeld, Lützkendorf, u.a.). Alle Bände wurden katalogisiert und sachlich erschlossen.

Herr Prof. Krug richtete in diesem Zusammenhang seine eindringliche Bitte an die ULB Halle, die Standortfrage für die Zeitschriften zu klären.

Herr Lazarus berichtet über einen merklichen Anstieg der Nutzerzahlen. Auch die Zahl der Fernleihen ist gestiegen. Demgegenüber sind die eingenommenen Mahnbeträge gesunken.

ULB Halle: Frau Dr. Sommer berichtet über die Eröffnung der Zweigbibliotheken Geowissenschaften und am Klinikum Kröllwitz. Im Bereich des Altklinikums sollen ebenfalls kleinere Bibliotheken zusammengeführt werden.

Bisher sind aufgrund der neuen Tarifvereinbarungen keine unmittelbaren Auswirkungen auf den laufenden Bibliotheksbetrieb zu vermelden. Möglicherweise kann es aber in den Sommermonaten in Zweigbibliotheken mit geringer Personaldecke vereinzelt zu kurzeitigen Schließungen kommen. Die Spätdienste werden nach wie vor von Hilfskräften abgesichert.

ThH Friedensau: Das Projekt zur Einführung der Barcodes ist angelaufen. Ein weiteres Projekt zur Erfassung der 15.000 Musikalien ist geplant (ABM). Der Magazinbereich der Bibliothek wird durch einen angesetzten Container erweitert. Die Bibliothek vermeldet ebenfalls steigende Nutzerzahlen.

FH Aschersleben: Der Freihandbestand wurde inzwischen vollständig elektronisch erfasst. Zu Zeit werden die Magazinbestände eingearbeitet. Der Bestand ist bundesweit allen Polizeidienststellen über das Intranet zugänglich. Seit dem 1. Januar 2004 ist der Zugang zum Internet nur noch über die persönliche Nutzerkennung möglich. Für externe Nutzer soll eine gesonderte Regelung geschaffen werden.

Burg Giebichenstein HKD Halle: Der Bestand der Hochschulbibliothek ist bereits zu 2/3 umgearbeitet (Umsystematisierung von ca. 60. 000 Bänden). Die Tarifregelungen schaffen bei der geringen personellen Besetzung zusätzliche Probleme.

UB Magdeburg: Die Bibliothek verzeichnet nach der Eröffnung des Neubaus einen erheblich Anstieg der Nutzerzahlen. Durchschnittlich besuchten in den letzten Wochen montags bis freitags täglich ca. 2.800 Nutzer der Bibliothek, an einzelnen Tagen waren es weit mehr als 3.000. An den Sonnabenden suchten 500 - 600 Nutzer die Bibliothek auf.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Spät- und Sonnabenddienste absichern, wurde der Schichtdienst vorerst anerkannt. Sie fallen demnach aus der Tarifregelung heraus.

FH Magdeburg-Stendal: Herr Professor Wolf dankt Frau Langenhan für ihre erfolgreiche Arbeit als Leiterin der Hochschulbibliothek. In den 12 Jahren ihrer Tätigkeit hat sie eine gut funktionierende Bibliothek und gute Kontakte zu den Wissenschaftsbereichen aufgebaut. Für ihre neue Tätigkeit wünscht er ihr viel Erfolg.

Frau Langenhan ergänzt für die Bibliothek der FH:

TOP 3 : Wahl der/des Vorsitzenden und der/des Stellvertreterin/s

Für die neue Legislaturperiode 2004 bis 2005 muss eine Neuwahl der/des Vorsitzenden und der/des Stellvertreterin/s erfolgen. Für die Wahldurchführung übernimmt Herr Dr. Heeg die Funktion des Wahlvorstandes. Anwesend und stimmberechtigt sind 6 von 9 ordentlichen Beiratsmitgliedern.

Herr Dr. Oehmig schlägt Herrn Lazarus als Kandidat für den Vorsitzenden vor. Herr Lazarus erklärt sich mit der Kandidatur einverstanden. In einer offenen Wahl wird Herr Lazarus mit 6 Stimmen einstimmig zum Vorsitzenden des Beirates gewählt. Herr Lazarus nimmt die Wahl an.

Herr Professor Krug schlägt Herrn Schlenter als Kandidat für den stellvertretenden Vorsitzenden vor. Herr Schlenter hatte vorab bereits schriftlich sein Einverständnis für die Kandidatur erklärt . In einer offenen Abstimmung erfolgt die Wahl mit 6 Stimmen einstimmig zum stellvertretenden Vorsitzenden des Beirates für die folgende Legislaturperiode.

TOP 4 : Zur Neuausrichtung des Informations- und Publikationssystems der deutschen Hochschulen (Herr Dr. Heeg, Herr Dr. Oehmig)

Zu den Empfehlungen des 198. Plenums der HRK vom 05.11.2002 "Zur Neuausrichtung des Informations- und Publikationssystems der deutschen Hochschulen" wurde von der AG des Beirates im vergangenen Jahr die erste Fassung eines Positionspapiers des Beirates LSA erarbeitet und im Beirat zur Diskussion gestellt. Im vorliegenden zweiten Entwurf wurden jetzt die Positionen der AG Bibliotheken der KMK vom 04.12.03 eingearbeitet und einzelne Aussagen präzisiert.

In der Diskussion dazu wurde schwerpunktmäßig das Thema Hochschulschriftenserver behandelt. Die Beiratsmitglieder werden gebeten, bis zur Tagung in Wittenberg ggf. Änderungen und/oder Ergänzungen einzubringen. Herr Prof. Krug schlägt vor, auf der Grundlage einer Analyse einen konkreten Überblick über vorhandene Hochschulserver in Sachsen-Anhalt zu schaffen. Herr Lazarus wird diesbezüglich die Hochschulen abfragen.

Die AG wird gebeten, zur nächsten Beratung in Wittenberg eine Beschlussvorlage (u.a. was soll auf einen Hochschulschriftenserver veröffentlicht werden, welche Kriterien müssen gelten, formale Aspekte, Änderungen im Dienstrecht) zu erarbeiten.

Das Positionspapier soll nach der abschließenden Beratung in Wittenberg der Landesrektorenkonferenz übergeben werden.

TOP 5 : Kurzstatistik, BIX für sachsen-anhaltinische Hochschulbibliotheken (Herr Dr. Heeg, Herr Lazarus)

Kurzstatistik (Herr Dr. Heeg)

Die Diskussion zu diesem TOP erfolgt auf der Grundlage eines Entwurfes der Kurzstatistik, den Herr Dr. Heeg vorab per E-Mail an die Mitglieder und Gäste des Beirates versandt hatte. Im Mittelpunkt der Diskussion steht die eindeutige Interpretation der abgefragten Positionen als Grundlage für eine Vergleichbarkeit der Daten. Zu diesem Zweck sollen die Nummern der DBS in der Kurzstatistik mit aufgeführt werden. Die Buchbindekosten sind den Erwerbungskosten zuzurechnen. Herr Dr. Heeg wird die einzelnen Hinweise in die Endfassung einarbeiten und diese den Bibliotheken übersenden. Er bittet um Zuarbeit der Kurzstatistik bis zum 15.04.2004 unter Verwendung des aktualisierten Formulars.

Parallel dazu sind die Daten für die Deutsche Bibliotheksstatistik DBS ebenfalls bis zum 15.04.2004 an das HBZ in Köln (www.bibliotheksstatistik.de ) zu senden.

BIX (Herr Lazarus)

Entsprechend der im Protokoll 02/2003 unter TOP 6 festgelegten Vorgehensweise hatte Herr Lazarus den Kontakt mit der Projektgruppe in Göttingen aufgenommen und die Kritikpunkte und Vorschläge eingebracht.

Derzeit gibt es folgenden aktuellen Stand:

Die Berechnung der Daten erfolgt durch INFAS. In diesem Jahr ist die Teilnahme am BIX noch kostenlos. In 2005 kostet die Teilnahme 500 € / Bibliothek. Es wird darauf hingewiesen, dass die Teilnahme am BIX auch mit unvollständigen Daten möglich ist. Herr Dr. Heeg empfiehlt ohnehin allen Bibliotheken die Teilnahme am BIX in 2004.

6. Verschiedenes

Für die beiden nachfolgend genannten AGs des Beirates ergeben sich folgende Änderungen:

Am 10./11. September 2004 finden in Halberstadt die nächsten Gemeinsamen Bibliothekstage für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt statt. Für den geplanten Workshop werden folgende Themen vorgeschlagen:

Weitere Termine:

Anlagen:

Anlage 1: Empfehlung der AG KLR des Niedersächsischen Beirates zu einer landesweiten Nutzerbefragung

Anlage 2: Nutzerbefragung 2003 (SUB Göttingen und infas)

Anlage 3: Vorschlag: Umlageschlüssel Bibliothekskosten auf Lehreinheiten (Niedersächsischen Beirat / AG Qualitätssicherung und Evaluation)

Anlage 4: Protokollauszug, 61. Beratung der Kanzler der Hochschulen des LSA v. 23. Januar 2004