Diskussionspapier für ein GBV-Strategiekonzept

Der GBV hat sich in den letzten Jahren von einem Katalogisierungsverbund zum modernen Dienstleistungsverbund für bibliothekarische Anwendungen entwickelt. Ergänzend zu den im Verwaltungsabkommen genannten Aufgaben:

ermöglicht die rasante Entwicklung des World Wide Web (WWW) die Öffnung der Angebote für das Internet und damit einhergehend eine konsequente Ausrichtung der Dienstleistungsangebote auf den Endbenutzer.

Der GBV präsentiert sich dem Benutzer gegenüber als virtuelle Bibliothek GBV, die die Vielzahl der Bibliotheken im GBV und deren Literaturbestände als eine Bibliothek erscheinen läßt.

In die Angebote der virtuellen Bibliothek GBV können die Bestände und Dienstleistungen der Pica-Partner Pica, Hebis, DDB und ABES sowie weiterer Partner zu einer internationalen Dienstleistungsgemeinschaft integriert werden.

Basis der Leistungsfähigkeit des Verbundes ist die enge Zusammenarbeit und Vernetzung aller am Verbund beteiligten Einrichtungen und der Betrieb einer leistungsfähigen Verbundzentrale als gemeinsame Dienstleistungs- und Serviceeinrichtung. Ergänzt durch die Unterstützung bei der Einrichtung und dem Betrieb lokaler Pica-Bibliothekssysteme durch die Verbundzentrale wird damit die Basis für den Aufbau einer modernen Bibliotheksinfrastruktur geschaffen.

Diese Infrastruktur kann von den am Verbund beteiligten Einrichtungen als Basis für das gemeinsame Angebot ergänzender spezieller Dienstleistungen genutzt werden.

Erste Schritte waren die Einführung der Endbenutzerfernleihe und das unterstützende Angebot von Zeitschrifteninhaltsdaten, wie z.B. Online Contents (OLC) und Periodicals Contents Index (PCI). Ein weiterer wichtiger Schritt war die Einführung von GBVdirekt, dem Direktlieferdienst der Bibliotheken des GBV, der auch die subito-Dienstleistung umfaßt.

Operative Maßnahmen bis 2001

Die Dienstleistungsangebote des GBV werden konsequent auf Endbenutzer und das Internet ausgerichtet. Dies beinhaltet:

- Design der WWW-Oberflächen
- Retrievalfunktionalität
- Zugriff auf elektronische Dokumente

 

Für die Umsetzung der oben genannten Ziele müssen innerhalb der Verbundorganisation und der Organisation der VZ die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dies beinhaltet u.a. eine sorgfältige Prüfung neuer Dienstleistungen unter Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten.

Kooperation mit Pica und den Pica-Partnern

Voraussetzung für die technische Umsetzung eines solch umfassenden Konzeptes ist eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit bei der Planung und Entwicklung sowie eine weitgehende Arbeitsteilung bei der Realisierung zwischen GBV, Pica und den anderen Pica-Partnern.

Zur Zeit wird unter der Produktbezeichung PiCarta an einer Neukonzeption der Datenbankangebote, Retrievalfunktionalität und Oberflächen gearbeitet.

Aktuelle Entwicklungen, die unter dem Projektnamen Delta geführt werden, streben eine weitgehende Online-Verfügbarkeit der nachgewiesenen Publikationen an. Der GBV unterstützt diesen Trend durch die Integration von Volltexten, Abstracts und digitalisierten Inhalten in sein Dienstleistungsangebot.

Im Rahmen der Pica-Kooperation ist eine enge Absprache und Koordinierung der Entwicklungskonzepte und -vorhaben zwischen den Partnern (Pica, GBV, Hebis, DDB, ABES) vereinbart. Insbesondere sollen bei Verhandlungen über zusätzliche Datenbanken, Volltexte usw. die jeweils anderen Partner soweit wie möglich einbezogen und berücksichtigt werden.