Empfehlungen für die Etatbemessung der wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes Sachsen-Anhalt

Juni 2003


Teil I:  Empfehlungen für die Etatbemessung der Universitätsbibliotheken des Landes Sachsen-Anhalt
Teil II: Empfehlungen für die Etatbemessung der Fachhochschulbibliotheken
des Landes Sachsen-Anhalt

 

Vorwort

Der öffentliche Sektor im allgemeinen und die wissenschaftlichen Bibliotheken der Hochschulen im besonderen werden einem immer größer werdenden Modernisierungsdruck ausgesetzt:

Mit den vorgelegten Empfehlungen für die Etatbemessung der Universitätsbibliotheken und der Fachhochschulbibliotheken des Landes Sachsen-Anhalt durch den Beirat für wissenschaftliche Bibliotheken des Landes Sachsen-Anhalt sollen nachvollziehbare Rahmendaten für eine hinreichende Finanzierung der Hochschulbibliotheken in den Hochschuletats der nächsten Jahre aufgezeigt werden.

 

Beirat für die                                                                                                                                                                                        Juni 2003
wissenschaftlichen Bibliotheken
des Landes Sachsen-Anhalt

 

Empfehlungen für die Etatbemessung der
Universitätsbibliotheken
des Landes Sachsen-Anhalt

 

(0) Zusammenfassung

Die Empfehlungen des Beirats für wissenschaftliche Bibliotheken des Landes Sachsen-Anhalt zur Etatbemessung der Universitätsbibliotheken beziehen sich auf den Zeitraum 2004-2006. Mit dem Auslaufen der Büchergrundbestandsmittel nach HBFG seit 2003 werden Eckwerte für die erforderlichen neuen Etatbemessungen der Universitäten vorgeschlagen, um Funktionsfähigkeit und Planungssicherheit zu gewährleisten. Das Etatmodell basiert auf dem bundesweit anerkannten Bayerischen Etatmodell von 2001.

Universität

Monografien

(T€/a)

Zeitschriften

(T€/a)

Zuschläge

(T€/a)

Optimaletat

2004-2006 (T€/a)

Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt

1990

2997

1046

6033

Universitätsbibliothek Magdeburg

1315

2023

788

4126

 

(1) Für die sachsen-anhaltischen Universitätsbibliotheken in Halle und Magdeburg wurde durch den Beirat kein eigenes Etatmodell entwickelt. Der Beirat geht davon aus, dass mit dem Bayerischen Etatmodell 2001 ein Modell vorliegt, das in Sachsen-Anhalt uneingeschränkt angewandt werden kann und auch angewandt werden sollte.

(2)
Bereits das Bayerische Etatmodell von 1982/83 und 1989 (Anpassung an die veränderte Literaturproduktion und Preissituation bei unveränderter Grundstruktur des Modells) hat auch außerhalb Bayerns hohe Beachtung gefunden. 1992 hatte der Wissenschaftsrat das Modell übernommen und es zur Literaturversorgung an den Hochschulbibliotheken der neuen Länder mit einigen Abstrichen empfohlen.

Die 1989 noch nicht vollständig absehbare rasante Entwicklung der Informations- und Medientechnologie hat die Rahmenbedingungen im Bereich der Literatur- und Informationsversorgung in kurzer Zeit einschneidend verändert. Deshalb war bereits Mitte der neunziger Jahre unstrittig, dass die nach fünf Jahren vorgesehene Überprüfung des Etatmodells zu einer grundlegenden strukturellen Weiterentwicklung führen musste.

Die Bayerische Rektorenkonferenz hat das Etatmodell 2001 als Grundlage für die künftige Etatbedarfsermittlung und interuniversitäre Etatverteilung in Bayern im Dezember 2000 verabschiedet. Sein dualistischer Charakter manifestiert sich darin, dass es sowohl als Etatbedarfsermittlungsmodell, das im Grundmodell unter der Annahme des Ausbaugrads 1 im gesamten Fächerspektrum den Mittelbedarf definiert, als auch als interuniversitäres Etatverteilungsmodell konzipiert ist, das durch die Einführung der Kategorie Ausbaugrad die Voraussetzung für die Transparenz und damit für die Akzeptanz interuniversitärer Mittelverteilung schafft.

(3)
Das Modell 2001 ist als integrales Element des Konvergenzkonzeptes im Kontext des Paradigmenwechsels vom bestands- zum versorgungs- und leistungsorientierten Erwerbungskonzept zu sehen. Basierend auf der Definition des Ausbaugrads, der Festlegung der Soll-Erwerbung und einer differenzierten Preisparametrisierung wird der Mittelbedarf für die Printmedien als zentrale Ausgangsgröße im Etatmodell 2001 ermittelt, das komplementär drei Etatkomponenten aufweist. Der Etatbedarf für die elektronischen Medien ist an den Mittelbedarf für die Printmedien gekoppelt. Der Mittelbedarf für den Einband wird von der Soll-Erwerbung abgeleitet, während der Etatbedarf für die studentische Literaturversorgung durch den Parameter Zahl der Studenten definiert wird.

(4)
Das Etatmodell 2001 definiert einen finanziellen Rahmen, der die unerlässliche Voraussetzung für die Wahrnehmung des universitären Literatur- und Informations-versorgungsauftrags auf der lokalen Ebene in Abgrenzung zur überregionalen Ebene darstellt. Das Etatmodell geht dabei von der Prämisse aus, dass sich der lokale Versorgungsauftrag nicht auf einen beliebig minimierbaren universitären Grundbedarf - eine homogene, weitgehend identische Bestandsschicht - beschränkt, sondern dass sich dieser durchaus auch auf den Spitzenbedarf in den Forschungsschwerpunkten bezieht, jedenfalls insoweit, als er entweder gebündelt und konzentriert auftritt, so in der gezielten intensiven Nachfrage nach Spezialzeitschriften, oder als er - wie insbesondere in den Geisteswissenschaften - einen "Zusammenhangsbestand" voraussetzt. Ausgehend von einem faktisch als "Hybridbibliothek" agierenden universitären Bibliothekssystem zielt der im Modell 2001 fixierte Etatbedarf sowohl auf den klassischen Bestandsaufbau (die Beschaffung von Printmedien) als auch auf die Bereitstellung von Zugriffsrechten auf digitale Medien. In der Definition der Soll-Erwerbung wird der Rückgriff auf eine physisch vorgehaltene Zeitschrift dem Zugriffsrecht auf die elektronische Version im Rahmen einer Campuslizenz gleichgesetzt.

(5)
Das Etatmodell 2001 basiert auf der Voraussetzung, dass der wissenschaftlich relevante Literaturmarkt in den Geistes-, aber auch in den Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswissenschaften - zumindest im kostenpflichtigen Bereich - noch ganz entscheidend durch die Printmedien geprägt ist. Im STM-Fächerspektrum hingegen haben die digitalen Medien erhebliche Bedeutung erlangt. Da das Kostenmodell für e-journals jedoch im wesentlichen auf dem bisherigen Printabonnement und -umsatz aufsetzt, stellt der Mittelbedarf für gedruckte Medien auch im STM-Bereich die bestimmende Ausgangsgröße im Etatmodell 2001 dar.

(6) Es ist davon auszugehen, dass es innerhalb des durch das Modell 2001 gesteckten Etatrahmens zu einer Umschichtung in der Ausgabenpolitik von den Printmedien zu den digitalen Publikationen kommen wird, die von der Entwicklung des Angebots im Bereich der digitalen Medien, nicht zuletzt aber von den künftigen Kosten-, Lizenzierungs- und Distributionsmodellen abhängt. Die Umschichtung wird sich innerhalb des Fächerspektrums in unterschiedlicher Weise vollziehen. Entscheidend ist dabei auch, wie sich die elektronische Zeitschrift als Literaturtyp entwickelt. Ausgehend davon wird es erforderlich sein, die im Modell getroffenen Annahmen mittelfristig zu überprüfen.

(7) Der Beirat ordnet die sich aus dem Modell 2001 ergebenden Werte für die Universitätsbibliotheken als Optimaletat ein.

(8) Als Anlagen werden die Ausgangswerte des Bayerischen Etatmodells 2001 (Anl. 1) sowie die Berechnungen für die Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt (Anl. 2) und die Universitätsbibliothek Magdeburg (Anl. 3) beigefügt, die auf der Basis des Bayerischen Modells durch diese Bibliotheken erfolgten.

¹Etatbedarf universitärer Bibliothekssysteme : ein Modell zur Sicherung der Literatur- und Informationsversorgung an den Universitäten / Rolf Griebel.-Frankfurt   am Main : Klostermann, 2002

²Hybridbibliotheken stellen gedruckte und digitale Publikationen und Informationsquellen zur Verfügung. Sie erfüllen damit traditionelle Aufgaben der Hochschulbibliotheken und tragen der stark zunehmenden Bedeutung digitaler Medien auf physischen Trägermaterialien und als Netzpublikationen Rechnung

³Science, Technology and Medicine

Bayerisches Erwerbungsmodell 2001 - Grundwerte Anl. 1
 

 
Fachgebiete Bayerisches Modell 2001

Stellen
C3/C4
Anz.

Ausb.-
grad
%

Soll-Erwerbung Erwerbungsmittel

Zuschläge

Summe

Monogr.
Anz.

Zeitschr.
Anz.

Monogr.

Zeitschr.

Kaufkr.verl.*

el.Med.**

Studier.***

Einband****


Allgemeines/Buch und Schrift    

2.100

600

84.825

75.468

*

 

 

**

 


***

 

****

Einmaliger Zuschlag in Höhe von 10% auf die Erwerbungsmittel für Monogr. und Zeitschr. für die STM-Fächer zur Kompensation des hohen währungsbedingten Kaufkraftverlustes gegenüber den bibliothekarischen Leitwährungen USD und GBP im Jahr 2000

Zuschlag für elektronische Medien im Bereich der Geistes-, Wirtschafts-,Sozial-undRechtswissenschaften von 4%,
in den STM-Fächern von 8% auf den Etatbedarf der Printmedien.


Mittelbedarf für studentische Literaturversorgung. Pauschalbetrag für Stud. in des Geistes-, Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswiss. 15,34 €/Stud., in den STM-Fächern 25,56 €/Stud.

Grundlage: 10% der Soll-Erwerbung bei den Monographien und 100% bei den Zeitschriften werden gebunden. Zur Ermittlung der Anzahl der Zeitschriftenbände pro Titel wird mit einem fächerspez. Faktor multipliziert (1,079 ... 1,733). Preise für Monographien- und Zeitschrifteneinband 10,23 € bzw. 17,90 €.

             
Philosophie

4 - 5

100

700

90

28.275

11.320

Religion/Theologie

12 - 18

100

2.400

350

96.942

44.023

Bildende Kunst

4 - 5

100

1.100

140

44.432

17.609

Musik/Theater/Film

6 - 7

100

850

140

34.334

17.609

Geschichte

7 - 11

100

2.900

450

117.139

56.601

Philologien

27 - 31

100

8.000

950

323.141

119.491

Summe Geisteswissensch.    

15.950

2.120

644.263

266.653

             
Recht/Staat

15 - 20

100

2.400

650

96.942

81.757

Politik

3 - 4

100

1.000

150

40.393

18.867

Wirtschaft/Statistik

12 - 16

100

2.600

650

105.021

81.757

Gesellschaft (Soziologie)

5 - 7

100

850

180

34.334

22.640

Erziehung

6 - 9

100

1.300

200

52.510

25.156

Psychologie

7 - 8

100

1.250

180

50.491

22.640

Sport

3

100

600

100

24.236

12.578

Geographie

5 - 7

100

900

220

36.353

27.672

Zuschlag Loseblattausgaben    

2.850

 

112.486

 
Summe Wi.-,Soz.,Rechtsw.    

13.750

2.330

552.766

293.067

 

Fachgebiete Bayerisches Modell 2001

Stellen
C3/C4
Anz.

Ausb.-
grad
%

Soll-Erwerbung Erwerbungsmittel

Zuschläge

Summe

Monogr.
Anz.

Zeitschr.
Anz.

Monogr.

Zeitschr.

Kaufkr.verl.*

el.Med.**

Studier.***

Einband****


         

 

 

 

 

 


 

Naturwissensch. allgemein

100

50

6.238

15.032

Mathematik

12 - 16

1

500

180

31.189

133.265

Informatik

8 - 11

1

700

170

43.665

51.110

Physik

18 - 22

1

650

150

40.546

190.050

Chemie/Pharmazie

20 - 24

1

650

220

40.564

278.740

Biologie

19 - 27

1

800

360

49.903

456.120

Geowissenschaften

9 - 11

1

350

170

21.832

51.110

Summe Naturwissenschaften     3.750 1.300

233.920

1.175.427

             
Ingenieurwiss. allgemein

 

100

50

7.669

20.452

Bauing.-u.Vermessungswesen

36

1

500

300

30.678

62.200

Architektur

24

1

650

230

30.576

22.932

Elektro-,Informationstechnik

14

1

500

300

37.069

128.694

Maschw.,Werkst.,Chemieingw.

32

1

800

400

68.310

208.508

Summe Ing.wissenschaften

 

2.550

1.280

174.302

442.786

Summe ,ohne Med+LW    

38.100

7.630

1.690.076

2.253.400

             
Medizin    

2.400

900

170.570

648.379

Landw.,Gartenb.,Lebensmtech     1.600 700 106.350 267.895
Forstwissenschaft     600 180 23.008 42.796
Tiermedizin     600 250 46.017 86.857

Gesamt                          Anz.

   

43.300

9.660

 

       

2.036.021

3.299.328

 

 

Erwerbung nach dem Bayerischen Etatmodell 2001 - ULB Sachsen-Anhalt, Halle Anl. 2
 

 
Fachgebiete ULB Halle

Stellen
C3/C4
Anz.

Ausb.-
grad
%

Soll-Erwerbung Erwerbungsmittel

Zuschläge

Summe

Monogr.
Anz.

Zeitschr.
Anz.

Monogr.

Zeitschr.

Kaufkr.verl.*

el.Med.**

Studier.***

Einband****


Allgemeines/Buch und Schrift  

100

2.100

600

84.825

75.468

0

6.412   13.737 180.441
                       
Philosophie

 5

100

700

90

84.275

11.320

0

1.584   2.454 43.633
Religion/Theologie

10

80

1.920

280

77.554

35.218

0

4.511   7.372 124.655
Bildende Kunst

4

100

1.100

140

44.432

17.609

0

2.482   3.829 68.352
Musik/Theater/Film

6

100

850

140

34.334

17.609

0

2.078   3.574 57.594
Geschichte

14

120

3.480

540

140.567

67.921

0

8.340   13.990 230.817
Philologien

35

130

10.400

1.235

420.048

155.338

0

23.017   34.492 632.931
Summe Geisteswissensch.    

18.450

2.425

745.245

305.016

0

42.010   65.711 1.157.982
                       
Recht/Staat

18

100

2.400

650

96.942

81.757

0

7.148   15.009 200.857
Politik

5

100

1.100

165

44.432

20.754

0

2.607   4.312 72.105
Wirtschaft/Statistik

21

130

3.380

845

136.527

106.284

0

9.712   19.778 272.302
Gesellschaft (Soziologie)

5

100

850

180

34.334

22.640

0

2.279   4.346 63.599
Erziehung

21

150

1.950

300

78.766

37.734

0

4.660   7.789 128.949
Psychologie

6

90

1.125

162

45.442

20.376

0

2.633   4.280 72.731
Sport

3

100

600

100

24.236

12.578

0

1.473   2.545 40.831
Geographie

6

100

900

220

36.353

27.672

0

2.561   5.170 71.756
Zuschlag Loseblattausgaben    

3.005

 

118.621

 

0

4.745     123.366
Summe Wi.-,Soz.,Rechtsw.    

15.310

2.622

615.653

329.794

0

37.818   63.230 1.046.495
Summe G.+WSR.-Wiss.    

 

   

99.489

  2.484.407

 

Fachgebiete ULB Halle

Stellen
C3/C4
Anz.

Ausb.-
grad
%

Soll-Erwerbung Erwerbungsmittel

Zuschläge

Summe

Monogr.
Anz.

Zeitschr.
Anz.

Monogr.

Zeitschr.

Kaufkr.verl.*

el.Med.**

Studier.***

Einband****


         

       
Naturwissensch. allgemein

 100

100

50

6.238

15.032

2.127

1.702

 

1.653

26.752

Mathematik

17

120

600

216

37.427

159.918

19.735 15.788   7.314 240.182
Informatik

5

60

420

102

26.199

30.666

5.686 4.549   3.594 70.694
Physik

16 

80

520

120

32.437

152.040

18.448 14.758   4.254 221.937
Chemie/Pharmazie

35

150

975

330

60.819

418.110

47.893 38.314   11.234 576.371
Biologie

17

80

640

288

39.922

364.896

40.482 32.385   9.589 487.274
Geowissenschaften

7

80

280

136

17.466

40.888

5.835 4.668   4.505 73.363
Summe Naturwissenschaften       3.535 1.242

220.508

1.181.550

140.206 112.165 54.096 42.144 1.750.669
                       
Ingenieurwiss. allgemein

  

 100

100

50

7.669

20.452

2.812 2.250   1.445 34.628
Bauing.-u.Vermessungswesen

0

0

0

0

0

0

0 0   0 0
Architektur

0

0

0

0

0

0

0 0   0 0
Elektro-,Informationstechnik

0

0

0

0

0

0

0 0   0 0
Maschw.,Werkst.,Chemieingw.

24

70

560

280

47.817

145.956

19.377 15.502   8.091 236.742
Summe Ing.wissenschaften

 

660

330

55.486

166.408

22.189 17.752 7.158 9536 278.529
Summe ,ohne Med+LW    

40.055

7.219

1.721.717

2.058.236

162.395 216.156 160.742 194.357 4.513.604
                       
Medizin 83 120

2.880

1.080

204.684

778.055

98.274 78.619 36.660 36.449 1.232.740
Landw.,Gartenb.,Lebensmtech  24  60

960

420

63.810

160.737

22.455 17.964 9.433 12.259 286.659
Forstwissenschaft    

0

0

0

0

0

0      
Tiermedizin    

0

0

0

0

0 0       

Gesamt                          Anz.

   

43.895

8.719

             

                          €

   

 

1.990.211

2.997.028 283.124 312.739 206.836 243.065 6.033.003

 

 

Erwerbung nach dem Bayerischen Etatmodell 2001 - UB - Magdeburg Anl. 3
 

 
Fachgebiete UB Magdeburg

Stellen
C3/C4
Anz.

Ausb.-
grad
%

Soll-Erwerbung Erwerbungsmittel

Zuschläge

Summe

Monogr.
Anz.

Zeitschr.
Anz.

Monogr.

Zeitschr.

Kaufkr.verl.*

el.Med.**

Studier.***

Einband****


Allgemeines/Buch und Schrift  

100

2.100

600

84.825

75.468

0

6.412 7.240 13.725 187.670
                       
Philosophie

 3

90

630

81

25.448

10.118

0

1.425   2.201 39.262
Religion/Theologie

0

0

0

0

0

0

0

0   0 0
Bildende Kunst

0

0

0

0

0

0

0

0   0 0
Musik/Theater/Film

5

50

425

70

17.167

8.805

0

1.039   1.800 28.811
Geschichte

4

80

2.320

360

93.711

45.281

0

5.560   9.315 153.867
Philologien

7...8

60

4.800

570

193.885

71.695

0

10.623   15.915 292.118
Summe Geisteswissensch.    

8.175

1.081

330.211

135.969

0

18.647   29.231 562.713

FGSE

                48.655    
                       
Recht/Staat

1

40

960

260

38.777

32.703

0

2.859   5.993 80.332
Politik

14

100

1.000

150

40.393

18.867

0

2.370   3.922 65.552
Wirtschaft/Statistik

17

120

3.120

780

126.025

98.108

0

8.965   18.259 251.357
Gesellschaft (Soziologie)

4

90

765

162

30.901

20.376

0

2.051   3.919 57.247
Erziehung

8...9

100

1.300

200

52.510

25.156

0

3.107   5.194 85.967
Psychologie

6...7

100

1.250

180

50.491

22.640

0

2.925   4.750 80.806
Sport

5

110

660

110

26.660

13.836

0

1.620   2.804 44.920
Geographie

0

0

0

0

0

0

0

0   0 0
Zuschlag Loseblattausgaben    

10.651

 

61.355

 

0

2.454     63.809
Summe Wi.-,Soz.,Rechtsw.    

10.651

1.842

427.112

231.686

0

26.351   44.841 758.551

FWW

   

 

   

28.561

   

 

Fachgebiete UB Magdeburg

Stellen
C3/C4
Anz.

Ausb.-
grad
%

Soll-Erwerbung Erwerbungsmittel

Zuschläge

Summe

Monogr.
Anz.

Zeitschr.
Anz.

Monogr.

Zeitschr.

Kaufkr.verl.*

el.Med.**

Studier.***

Einband****


         

       
Naturwissensch. allgemein

100

100

50

6.238

15.032

2.127

1.702

 

1.659

26.758

Mathematik

14

110

550

198

34.308

146.592

 18.090 14.472  13.217 6.701 233.380
Informatik

17

140

980

238

61.131

71.554

13.269 10.615 30.320 8.375 195.264
Physik

9...12

90

585

135

36.491

171.045

20.754 16.603 8.820 4.790 258.503
Chemie/Pharmazie

4

40

260

88

16.218

111.496

12.771 10.217   3.004 153.706
Biologie

1...2

20

160

72

9.981

91.224

10.121 8.096   2.401 121.823
Geowissenschaften

0

0

0

0

0

0

0 0   0 0
Summe Naturwissenschaften     2.635 781

164.367

606.943

77.132 61.705 52.357 26.930 989.434
                       
Ingenieurwiss. allgemein

100

100

50

7.669

20.452

2.812 2.250   1.444 34.627
Bauing.-u.Vermessungswesen

0

0

0

0

0

0

0 0   0 0
Architektur

0

0

0

0

0

0

0 0   0 0
Elektro-,Informationstechnik

20

120

600

360

44.483

154.433

19.892 15.913 11.760 10.278 256.759
Maschw.,Werkst.,Chemieingw.

33

100

800

400

68.310

208.508

27.682 22.145 22.267 11.555 360.467
Summe Ing.wissenschaften

 

1.500

810

120.462

383.393

50.386 40.308 34.027 23.277 651.853
Summe ,ohne Med+LW    

25.061

5.114

1.126.977

1.433.459

127.518 153.423 170.840 138.004 3.150.221
                       
Medizin 70 110

2.640

990

187.627

589.435

77.706 62.165 25.411 33.378 975.722
Landw.,Gartenb.,Lebensmtech  0  0

0

0

0

0

0 0      
Forstwissenschaft 0 0

0

0

0

0

0

0      
Tiermedizin 0 0

0

0

0

0

0 0      

Gesamt                          Anz.

   

27.701

6.104

             

                          €

   

 

1.314.604

2.022.894 205.224 215.588 196.251 171.382 4.125.943

 

Juni 2003

Beirat für die 
wissenschaftlichen Bibliotheken
des Landes Sachsen-Anhalt

 

Empfehlungen für die Etatbemessung der

Fachhochschulbibliotheken

des Landes Sachsen-Anhalt

 

(0) Zusammenfassung

Die Empfehlungen des Beirats für wissenschaftliche Bibliotheken des Landes Sachsen-Anhalt zur Etatbemessung der Fachhochschulbibliotheken beziehen sich auf den Zeitraum 2004-2006. Mit dem Auslaufen der Büchergrundbestandsmittel nach HBFG in 2003 werden Eckwerte für die erforderlichen neuen Etatbemessungen der Hochschulen vorgeschlagen, um Funktionsfähigkeit und Planungssicherheit zu gewährleisten. Neben der Berechnung eines Optimaletats werden angesichts der angespannten Haushaltslage des Landes reduzierte Etats vorgeschlagen, deren untere Werte nicht unterschritten werden sollten. Der Mittelbedarf wurde auf der Basis der Studentenzielzahlen berechnet. Der Beirat empfiehlt eine Festschreibung bis 2006 (Evaluierung 2005).

 

Hochschule

Optimaletat

2004-2006 (T€/a)

Empfohlener Etat

2004-2006 (T€/a)

Hochschule Anhalt

561

516-527

Hochschule Harz

334

307-313

Hochschule Magdeburg-Stendal

547

503-524

Fachhochschule Merseburg

347

319-326

Hochschule für Kunst und Design

93

85-87

(1) Die deutschen Hochschulen sehen sich mit komplexen Anforderungen und Erwartungen der modernen Gesellschaft an die Wissenschaft konfrontiert. Sie generieren neues Wissen und vermitteln und verbreiten dieses, insbesondere durch zentrale Einrichtungen wie die Hochschulbibliotheken. In der beruflichen Tätigkeit wächst das verfügbare Wissen mit rasanter Geschwindigkeit. Die Informations- und Kommunikationstechnologien sind hierfür ein markantes Beispiel. Multimediale Lernformen gewinnen immer stärker an Bedeutung. Nur mit funktionsfähigen Bibliotheken, die einen aktuellen Bestand zur Verfügung stellen können, ist die notwendige Informationsversorgung auch zu gewährleisten. Die Hochschulen, und hier vor allem die Fachhochschulen, vermitteln die entscheidenden Schlüsselqualifikationen für die sich entwickelnde Wissensgesellschaft: Die Fähigkeit zum lebenslangen Lernen, Kommunikationskompetenz, kritisches Denken, Abstraktionsvermögen, Dialogfähigkeit und Kooperationsbereitschaft (KMK-Positionspapier Hochschule und Gesellschaft v. 5.12.2002). Zur Vermittlung dieser soft skills sind Hochschulbibliotheken mit einem breiten Dienstleistungsspektrum in den modernen Technologien ein wesentlicher Faktor. Zunehmend sind die Hochschulen und ihre Einrichtungen wie Bibliotheken und deren Angebote zentrale Serviceeinrichtungen für die Region.

Sachsen-Anhalt weist unter den Flächenländern mit 357 Fachhochschulstudienplätzen je 100.000 Einwohnern den Spitzenwert in der Bundesrepublik auf. Damit die Fachhochschulen ihrem Bildungsauftrag auch künftig im Zusammenspiel von Bildungs- und Beschäftigungssystems erfolgreich Rechnung tragen können, ist es erforderlich, dass die Hochschulen die Attraktivität und Transparenz ihrer Angebote erhöhen. Dies gilt speziell für die Ausstattung der Hochschulbibliotheken. Die Hochschulen benötigen zur Erfüllung ihres gesellschaftlichen Auftrages eine ausreichende Finanzausstattung, die diesen Anforderungen Rechnung trägt. Das vorliegende Etatmodell für die Hochschulbibliotheken des Landes Sachsen-Anhalt soll die Eckwerte für eine mittelfristige Funktionsfähigkeit der Bibliothekssysteme in den Hochschulen aufzeigen.


(2)
Die erhöhte Dynamik des technologischen Wandels und der wissenschaftliche Erkenntnisfortschritt führten ab den 1970er Jahren zu erhöhten Anforderungen im Beruf und zu qualitativen Veränderungen der Ausbildung. Es wurde zunehmend deutlich, dass eine höhere Berufsausbildung ohne die Einheit von Lehre und Forschung nicht auskommt. Nur dadurch kann die notwendige wissenschaftlich-methodische Fundierung der Ausbildung auf Dauer gesichert werden. Die Fachhochschulen traten damit in die zweite Phase ihrer Entwicklung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie inhaltlich wie strukturell Aufgaben der angewandten Forschung übernehmen. Zeitgleich wurden in den Bibliotheken einschichtige Bibliothekssysteme als zentrale Einrichtungen der Hochschulen aufgebaut. Der Wissenschaftsrat hat die Profilierung der Fachhochschulen im Jahre 1981 im Verhältnis zu den Universitäten prägnant auf die Formel "andersartig, aber gleichwertig" gebracht. In den neuen Bundesländern wurde diese Entwicklung von Anfang an mit der Bezeichnung "Fachhochschulen neuen Typs" belegt, weil viele Fachhochschulen der alten Bundesländer zum Zeitpunkt der Wende diesen Schritt noch nicht vollzogen hatten. Dagegen hatte etwa ein Drittel der Fachhochschulen in den neuen Bundesländern universitäre Vorgängereinrichtungen, an denen diese Profilierung gängige Praxis war. Somit war die Bezeichnung "Fachhochschulen neuen Typs" eine Willensbekundung auch für die Fachhochschulen ohne universitäre Vorgängereinrichtungen, die mit ihrer Gründung sofort in die zweite Phase der allgemeinen Entwicklung eintraten. Gleiches galt für ihre Bibliotheken. Der Wissenschaftsrat kommt zu folgender Einschätzung: "Mittlerweile ist die anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung in allen Ländergesetzen als institutionelle Aufgabe festgeschrieben, allerdings von Land zu Land mit unterschiedlichem Gewicht verankert" (Wissenschaftsrat: Empfehlungen zur Entwicklung der Fachhochschulen, 2002, S. 6).

Generell kommt der Wissenschaftsrat in Bezug auf die Perspektiven der künftigen Entwicklung der Fachhochschulen zu dem Schluss: "Die nachhaltige Erhöhung der Akademisierungsquote und die Sicherung einer hinreichenden Anzahl von Hochschul-Absolventen sind deshalb nach Einschätzung des Wissenschaftsrates ohne einen weiteren und verstärkten Ausbau der Fachhochschulen nicht möglich", (WR 2002, S. 81). Der Ausbau sollte "vorrangig eine erhebliche Erweiterung des Fächerspektrums, eine Stärkung der Forschungsintensität und den nachhaltigen Ausbau besonders nachgefragter Studiengänge ermöglichen" (WR 2002, S. 89)

(3) Im Hochschulgesetz des Landes Sachsen-Anhalt ist im § 3, Absatz 10 für die Entwicklung der Fachhochschule formuliert:

"Die Fachhochschulen dienen den angewandten Wissenschaften und bereiten durch anwendungsbezogene Lehre auf berufliche Tätigkeit vor, die die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden oder die Fähigkeit zu künstlerischer Gestaltung erfordern. In diesem Rahmen nehmen die Fachhochschulen Forschungs- und Entwicklungsaufgaben und künstlerisch-gestalterische Aufgaben wahr."

(4) Die Profilierung und der Bestandsaufbau der Hochschulbibliotheken in Sachsen-Anhalt haben seit ihrer Gründung in den Jahren 1991 bis 1993 dieser Funktionsbestimmung entsprochen. Es sind vollintegrierte Bibliothekssysteme entstanden, die über die Lehrbuchliteratur hinaus digitalisierte Medien und Printbestände für die Profillinien ihrer Forschungs- und Entwicklungsaufgaben vorhalten.


(5)
Die Fachhochschulbibliotheken sind in die elektronischen Systeme mit gleichen Funktionen wie die Universitätsbibliotheken eingebunden. Nach einer repräsentativen Umfrage (Dugall, 2001) verfügen 60 % der Fachhochschulbibliotheken in Deutschland über ein integriertes Bibliothekssystem. Der Wert liegt bei einschichtigen Universitätsbibliotheken mit 63 % unwesentlich höher. Im Land Sachsen-Anhalt verfügen alle Fachhochschulen über ein integriertes Bibliothekssystem. Insofern erwachsen den Fachhochschulbibliotheken prinzipiell die gleichen Anforderungen an die Nutzerbetreuung, die elektronische Fachinformation, die Nutzerschulungen und an die Funktion als "Informations-Navigatoren".

(6) In Sachsen-Anhalt hat die Etablierung eines elektronischen Bibliotheksverbundes weiter die Notwendigkeit von strukturellen Annäherungen zwischen Fachhochschul- und Universitätsbibliotheken geschaffen: Im "Gemeinsamen Bibliotheksverbund" (GBV) der Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen arbeiten die Hochschulbibliotheken dieser sieben Länder beim Aufbau und Betrieb elektronischer Kataloge und der durch elektronische Kataloge gestützten Fernleihe eng zusammen. In diesen Verbund sind auch ausnahmslos die Fachhochschulen der jeweiligen Bundesländer einbezogen. Die essenziellen Bibliotheksaufgaben "Erwerbung", "Sacherschließung und Katalogisierung" sowie "Ausleihverbuchung und Fernleihe" werden aufgrund des Verbundes unter gleichen Bedingungen an Fachhochschul- und Universitätsbibliotheken erfüllt. Die Universitätsbibliotheken verfügen über bessere Voraussetzungen zur Übernahme technologischer Führungsfunktionen in diesem Prozess.

(7) Der Wissenschaftsrat hatte 1993 für Fachhochschulbibliotheken eine Methodik zur Etatberechnung vorgelegt. Sie hatte gegenüber der Methodik für Universitätsbibliotheken normativen Charakter und orientierte sich an den Studentenzahlen pro Fach, an geringeren Durchschnittspreisen und einer fixen Relation zwischen Monografien und Zeitschriftenabonnements von 10 : 1. Hinzu kam ein Abzug von 25 % des errechneten Etats bei Vorhandensein "benachbarter Fachgebiete" (z. B. Maschinenbau/Elektrotechnik) am gleichen Standort. Die Modelldaten für Fachhochschulbibliotheken wurden auf 15 Jahre ohne Mengen- und Preiszuwachs festgeschrieben. Es wird offensichtlich, dass dieses Modell von 1991 an der o. g. ersten Phase der Hochschulbibliotheken orientiert ist und den heutigen Realitäten der Fachhochschulen neuen Typs nicht mehr gerecht wird.

(8) Im Bild 1 (s. Anlage) sind die Istwerte der Erwerbungsetats für die Universitäts- und Hochschulbibliotheken von 1992 bis 2002 im Überblick dargestellt.

Für die Hochschulbibliotheken sind drei Entwicklungsetappen erkennbar. Im Zeitraum bis 1996 standen der Aufbau und die Neuprofilierung mit einem Grundbestand im Vordergrund. Die Jahre 1997 bis etwa 2000 dienten dem weiteren Ausbau und der Rückergänzung entsprechend der Neuprofilierung. Ab 2000/2001 sind die Hochschulbibliotheken in die Phase der stationären Bestandsentwicklung eingetreten.

(9) Im Bild 2 (s. Anlage) ist die Etatstruktur der Erwerbungsmittel für die Hochschulbibliotheken des Landes ab 1992 dargestellt.

Von den kleinen Summen für die Standorte Stendal und Halberstadt abgesehen, endet die 12-jährige HBFG-Förderung planmäßig im Jahre 2003. Der Anteil dieser Förderung lag aber- wie aus dem Bild erkennbar- bei ca. 70 % des gesamten Erwerbungsetats.

Daraus ergibt sich das Problem, den Anteil an Haushaltsmitteln ab 2004 deutlich zu erhöhen, wenn die bisherigen Werte gehalten werden sollen. Aus dem dargestellten Verlauf im Bild 2 ergäbe sich eine Summe von 1.882 M€ unter der Voraussetzung, dass der Landesanteil an den HBFG-Mitteln in etwa gehalten werden könnte. Es würde demnach in Bezug auf Landesmittel insgesamt (HBFG und Haushalt) gegenüber 2002 Kostenneutralität eintreten.

Zur Erzielung von Planungssicherheit wird vorgeschlagen, diesen Wert bis zum Jahre 2006 festzuschreiben. Die real existierenden Preis- und Mengenzuwachsraten von ca. 5 % pro Jahr im langjährigen Mittel sollen durch sparsamsten Mitteleinsatz, die konsequente Nutzung elektronischer Medien und durch die sich ständig verbessernden Möglichkeiten des Leihverkehrs erwirtschaftet werden (vgl. a. Pkt. 10).

Im Jahre 2005 sollte im Ergebnis einer Evaluierung die weitere Vorgehensweise fixiert werden.

Der Beirat ordnet den o. g. Wert als Optimaletat ein und hat angesichts der aktuellen Finanzsituation für den genannten Zeitraum über Möglichkeiten von weiteren Einsparungen beraten.

(10) Mögliche Einsparpotentiale sind:

Außer bei Lehrbüchern werden keine Mehrfachexemplare erworben. Die Studierenden sind verstärkt auf Eigenerwerb zu orientieren.

Mögliche Einsparung: ca. 3 %

Die Nutzensanalysen bei (teuren) Zeitschriften sind weiterzuführen. Es wird verstärkt auf Beteiligung an Konsortiallösungen, die vor allem für Hochschulbibliotheken in Kooperation mit Universitäten attraktiv sind, und auf elektronische Zeitschriften orientiert. Fernleihen und "pay per view" sollen als Alternativen zu Abonnements stärker genutzt werden.

Mögliche Einsparung: 3 % bis 5 %

(c)

Mögliche Gesamteinsparung: ca. 6 % bis 8 %

(zusätzlich zum Verzicht auf Etatsteigerung bis 2006)

(d) Damit sind nötige Spielräume für die einzelne Bibliothek mit ihren lokalen Besonderheiten gegeben.

(11) Im Beirat besteht Konsens über die Empfehlung, die Mittel auf der Basis der Studenten-

zielzahlen als Richtgröße auf die Hochschulbibliotheken zu berechnen.

In der Tabelle 1 sind die Daten zusammengestellt.

Tabelle 1: Beispielrechnung der Etatbemessung für die Hochschulbibliotheken des Landes Sachsen-Anhalt

 

1

2

3

4

Einrichtung

Studentenzielzahlen

Optimaletat 2004 - 2006 (T€/a)

empfohlener Etat

2004 – 2006

(T€/a)

Hochschule für Kunst und Design

700

93

85 - 87

Hochschule Anhalt

4.200

561

516 - 527

Hochschule Harz

2.500

334

307 - 313

Hochschule Magdeburg-Stendal

4.100

547

503 - 514

FH Merseburg

2.600

347

319 - 326

Summe:

14.100

1.882

1.730 – 1.767

 

Es ergibt sich ein hinreichend breiter Korridor für die Erwerbungsetats der Hochschulbibliotheken, dessen untere Werte nicht unterschritten werden sollten. Die Zahlenwerte verstehen sich inklusive aller zusätzlichen Kosten (z. B. Einbandkosten, Dislozierungen etc.).

(12) Die Tabelle 2 zeigt die sehr unterschiedlichen Voraussetzungen und Notwendigkeiten für

die Etatentwicklung der Hochschulbibliotheken des Landes in den nächsten Jahren.

 

Tabelle 2: Entwicklung der Haushaltsmittel für die Hochschulbibliotheken in den Jahren 2001 bis 2006 [T€/a] (ohne HBFG-Mittel)

1

2

3

4

5

6

 

2001

2002

2003

Optimaletat

2004 – 2006

(T€/a)

Empfohlener Etat

2004 – 2006

(T€/a)

Hochschule für Kunst und Design

61

61

61

93

85 - 87

Hochschule Anhalt

118

115

115

561

516 - 527

Hochschule Harz

223

83

35

334

307 - 313

Hochschule Magdeburg-Stendal

197

306

*315

547

503 - 524

FH Merseburg

171

213

250

347

319 - 326

 

770

778

776/721

1.882

1.730 – 1.767

* voraussichtliche hochschulinterne Kürzung um 55 T€

Insbesondere die Hochschulen Anhalt, Harz und Magdeburg-Stendal müssen ab 2004 die regulären Etats der Hochschulbibliotheken erheblich verstärken, um dem Wegfall der Büchergrundbestandsmittel gegensteuern zu können.

Eine Unterfinanzierung der Etats der Hochschulbibliotheken führt mittel- und langfristig zu grundlegenden Defiziten im Bestand. Die Bibliotheken der Hochschulen tragen als unverzichtbare Arbeitsinstrumente für Forschung und Lehre, wissenschaftliche Weiterbildung und lebenslanges Lernen zur Profilbildung der Hochschulen in Sachsen-Anhalt bei. Gemäß § 6 Ziffer 1 des Hochschulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt sind auch die Hochschulbibliotheken ausreichend auszustatten, damit die Hochschulen ihren Auftrag erfüllen können.

 

Bild 1: Etatentwicklung für die Universitäts- und Hochschulbibliotheken des Landes Sachsen-Anhalt von 1992 bis 2002.

 

Bild 2: Etatstruktur der Hochschulbibliotheken im Land Sachsen-Anhalt